Krolzig hatte in seiner Zeitung Texte veröffentlicht, die Hass gegen Ausländer und Asylsuchende schüren. Ein Artikel rufe zum Umsturz der Demokratie auf, so die Richter.
Dafür kämpft Krolzig seit mehr als zwei Jahrzehnten. Oft am Rande dessen, was Demokratie als Meinungsfreiheit noch aushält. Lange hat er mit der Dortmunder Szene so für Provokationen gesorgt, etwa mit Demonstrationen. Doch das gelingt immer seltener. Jetzt haben Krolzig und die Dortmunder Neonazis sogar ihre selbstgegründete Partei „Die Rechte“ aufgegeben. Und schließen sich der rechtsextremen NPD an.
Die Dortmunder Neonaziszene bröckelt
Der Sozialwissenschaftler Dierk Borstel von der Dortmunder Fachhochschule wertet das eher als Zeichen des Zerfalls: "Hier hat eine Partei keine Idee, kein Programm, kein Personal, kein Geld mehr, keine Strategie, keine Andockung an die Mitte der Gesellschaft und verbindet sich mit denjenigen, die genau dasselbe Problem haben. Und von daher ist es einfach ein Wechsel des Namens, ein Wechsel der Hülle, aber ich sehe darin jetzt keinerlei Aufwind."
Rechtsradikale Youtube-Videos beunruhigen
Für viel gefährlicher hält Borstel eine andere Strategie der Dortmunder Neonazis. Krolzig und andere sind immer häufiger auf YouTube zu sehen. Geben sich dort gesprächsbereit: "Eine der gefährlichsten Sachen ist, dass sich rechtsextreme Ideologien und hier reden wir über einen knallharten Rassismus, der sich darin äußert, dass der einfach unwidersprochen zu einer Normalität wird, zu einer Position wie alle anderen auch. Und das ist es eben nicht, wir reden immer noch über Nationalsozialismus, über Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Und ich bin strikt dagegen, solchen Personen einfach ein freies Forum zu geben und sich gerade gegenüber jungen Leuten, Kindern und Jugendlichen zu präsentieren."
Revisionsprozeß möglich
Der bekennende Dortmunder Rechtsextremist Sascha Krolzig hat angekündigt, gegen das heutige Urteil Revision einzulegen.