Ein aufmerksamer Zeuge hat laut Polizei Hagen ein stark schwitzendes Kind in einem geparkten Auto bemerkt und sofort die Polizei gerufen. Das von außen verschlossene Auto hat demnach ungeschützt in der Sonne gestanden, die Fenster waren circa einen Zentimeter weit geöffnet. Eine weitere Luftzufuhr gab es nicht.
Kind war bereits leicht dehydriert
Das Auto ist außerdem stark vermüllt gewesen, sagt die Polizei. Der Zeuge hat den kleinen Jungen angesprochen und darum gebeten, die Tür von innen zu öffnen. Seine Eltern waren nicht in Sicht. Weitere Passanten haben den Dreijährigen dann mit Wasser versorgt.
Bei einer ersten Untersuchung durch den Rettungsdienst stellte sich heraus, dass das Kind eine erhöhte Körpertemperatur und erste Anzeichen einer Dehydrierung zeigte. Der Dreijährige wurde in ein Hagener Krankenhaus gebracht.
Mutter wusste von nichts
Die Mutter des Jungen kam später ins Krankenhaus und äußerte ihr Unverständnis über das Verhalten ihres Verlobten. Sie sagte, dass sie ihm ein solches Verhalten nicht zugetraut hätte. Der 33-jährige Vater des Kindes traf gegen 21.40 Uhr am Einsatzort ein.
Er stellte die Situation so dar, dass er kurz zu einer Freundin gegangen sei, um sich Geld zu leihen und habe sich dort "verquatscht". Sein Sohn habe ohnehin im Auto geschlafen. Erste Ermittlungen der Polizei ergaben allerdings, dass der Mann gegen 20.15 Uhr sein Fahrzeug abgestellt hatte, um eine Prostituierte aufzusuchen.
"Kinder und Tiere niemals allein im Auto lassen"
Zu diesem Zeitpunkt betrug die Außentemperatur laut Deutschem Wetterdienst am Einsatzort 26 Grad. Die Polizei hat gegen den Vater Anzeige wegen Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht sowie fahrlässiger Körperverletzung erstattet. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen, außerdem wurde das Jugendamt informiert.
Die Polizei weist darauf hin, dass Kinder und Tiere niemals allein im Auto zurückgelassen werden dürfen. Innerhalb von kürzester Zeit könne ein in der Sonne geparktes Fahrzeug zu einer lebensgefährlichen Falle werden.
Unsere Quellen:
- Polizei Hagen
