Oberhausener Hilfstransport in die Ukraine

Oberhausener Hilfstransport bringt warme Kinderkleidung in die Ukraine

Stand: 27.10.2022, 09:53 Uhr

Über vier Tonnen Kinderkleidung, Medikamente und andere Hilfsgüter hat der Transporter geladen. Seit Dienstag ist Fahrer Sergej Sirikov unterwegs. Das Ziel: die Oberhausener Partnerstadt Saporischschja.

"Humanitäre Hilfsgüter für Saporischschja" steht auf deutsch und ukrainisch auf einem Schild, das hinter der Windschutzscheibe klemmt. Am Dienstag gegen 15 Uhr war alles bereit. Seitdem ist der weiße Transporter unterwegs, am Donnerstagmorgen stand er in einer langen Autoschlange in Polen an der Grenze zur Ukraine. Zurückkommen wird er nicht, denn er wird vor Ort gebraucht.

Saporischschja liegt in der Ostukraine. Die 700.000 Einwohner-Stadt ist ständig Angriffen ausgesetzt. „Die Menschen in Saporischschja haben große Angst, dass Putin die Energiesysteme zerstört und dann Heizungen nicht mehr laufen. Darum brauchen wir dringend warme Kleidung", sagt der Fahrer des Transporters, Sergej Sirikov. Er selbst ist Ukrainer und kommt aus der Region.

"One-Way"-Hilfstransport

Mit Hilfe eriner Dolmetscherin hat er sich kurz vor der Abfahrt alle Funktionen des Transporters erklären lassen. Denn auch der Pritschenwagen ist eine Spende. Es ist schon der fünfte Hilfstransport, den die Organisation "Oberhausen hilft" in die ukrainische Partnerstadt schickt.

Oberhausener Hilfstransport in die Ukraine

Die Fahrt ist für Sergej Sirikov nicht ungefährlich, aber er fühlt sich gut vorbereitet. Er kennt sich in der Region aus und wird permanent in Funkkontakt mit anderen Ukrainern stehen. Außerdem nutzt er ein GPS. In Saporischschja angekommen, wird der Transporter dort bleiben, um Hilfsgüter von A nach B zu bringen. Denn bei den vielen russischen Angriffen in der ukrainischen Stadt sind auch zahlreiche Fahrzeuge zerstört worden.

Spenden gerade vor dem Winter dringend benötigt

Die Menschen spenden noch immer, aber lange nicht mehr so viel wie zu Beginn des Krieges. Die Hilfe sei kurz vor dem Winter nötiger denn je, sagt Wolfgang Heitzer von "Oberhausen hilft". Es fehle vor allem an Winterkleidung und Medikamenten.

"Kinder werden erschossen, Kinder haben keine Heizung, nichts mehr zu essen. Es ist nichts mehr da. Das heißt, alles, was wir jetzt da runter schaffen, kommt an und wird dringend benötigt." Wolfgang Heitzer, "Oberhausen hilft"

Die Hilfsgüter gehen unter anderem an ein Waisenhaus, das die Organisation schon seit Jahren unterstützt. Vor Fahrer Sergej Sirikov liegen insgesamt 2700 Kilometer. "Oberhausen hilft" hat permanent Kontakt zu ihm - die letzte Prognose ist, dass der Transport Freitagabend in Saporischschja eintrifft.

Über dieses Thema berichteten wir unter anderem am 25.10.2022 im WDR-Fernsehen in der Lokalzeit um 19:30 Uhr.