Drei Kinder missbraucht: Landgericht Hagen verurteilt 44-Jährigen
Lokalzeit aus Dortmund. 13.03.2024. 25:16 Min.. Verfügbar bis 13.03.2026. WDR. Von Jürgen Kleinschnitger.
Drei Kinder missbraucht: Landgericht Hagen verurteilt 44-Jährigen
Stand: 13.03.2024, 19:38 Uhr
Wegen sexuellen Missbrauchs von drei Kindern hat das Landgericht Hagen einen 44-Jährigen zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Er war bereits einschlägig vorbestraft.
Von Jürgen Kleinschnitger
Das jüngste Kind war sieben Jahre alt, als Oliver R. sich das erste Mal in sexueller Absicht dem Mädchen näherte. Drei Töchter von drei Freundinnen hatte der Hagener laut Gericht seit Jahren missbraucht, eine Neunjährige dabei sogar schwer. Heute fiel das Urteil gegen den Mann, der Freundschaften zu Müttern offensichtlich gezielt aufbaute, um dann ihre Töchter zu missbrauchen.
Mutter: "Er hat mein Vertrauen missbraucht"
Eine Mutter erzählt, wie Oliver R. ihr Vertrauen ausgenutzt hatte. Um ihre heute zehnjährige Tochter zu schützen, will sie unerkannt bleiben. 2021 trifft sie ihren Jugendfreund Oliver R. nach Jahren wieder. Er bietet der alleinerziehenden Mutter Hilfe an. Sie war Opfer des Hochwassers und konnte Hilfe im Haus gut gebrauchen.
So kam Oliver R. seit 2021 häufig vorbei, wurde ein Vertrauter der kleinen Familie. Die Mutter merkt damals zwar eine Veränderung bei einer ihrer Tochter, doch ohne zu ahnen, was vor sich geht. Sie glaubte, Mobbing in der Schule sei der Auslöser für das manchmal aggressive Verhalten ihrer Tochter.
Kinderpornografisches Material gefunden
Als ihre Tochter ihr von dem schweren Missbrauch erzählt, erstattet die Mutter sofort Anzeige. Seitdem sitzt der 44-Jährige in Untersuchungshaft. Bei seiner Festnahme im August sicherten die Ermittler 16 Fotos und ein Video mit pädosexuellen Inhalten bei dem Mann.
Bei den Ermittlungen werden weitere Missbrauchsopfer bekannt. Insgesamt drei Mädchen hatte Oliver R. in 26 Fällen missbraucht. Der Mann ist zudem einschlägig vorbestraft wegen sexuellen Missbrauchs. Für alle Taten muss Oliver R. nun sechs Jahre und sechs Monate in Haft. Zudem soll der 44-Jährige sich einer Therapie unterziehen. Seine DNA wird in einer Datenbank für Straftäter gespeichert.
Neustart nach Prozess-Ende
Nach dem Prozess umarmen sich Mutter und Tochter. Das Mädchen wollte beim Urteil dabei sein, obwohl Experten davon abraten. Die beiden wollen ab nun nach vorne schauen: Die Mutter hofft, dass ihre Tochter bald schon mit einer Therapie beginnen kann, damit sie irgendwann wieder einen normalen Alltag zusammen haben können. Aktuell ist daran nicht zu denken.
Unsere Quelle:
- WDR-Reporter vor Ort