Spektakuläre Lichtshows, Musik vor Zechenkulisse, Steam Punk im Bergbaumuseum, Lichtblitze einer Tesla-Spule im Umspannwerk Recklinghausen und Führungen durch eine Zechensiedlung: all das gab es bei der Extraschicht 2023 zu sehen.
Kultur an 44 Spielorten
An 44 Spielorten in 22 Städten zwischen Zeche Rheinpreußen in Moers und CerativRevier Heinrich Robert in Hamm hatten die Macher ein besonderes Programm mit viel Kunst und Kultur vorbereitet.
"Die Extraschicht gehört längst zum Ruhrgebiet dazu, sie vereint das industriekulturelle Erbe mit Kunst, Kreativität und Unterhaltung", erklärte Ruhr-Tourismus-Geschäftsführer Axel Biermann und zog eine positive Bilanz.
Eintauchen in phantastische Welten
Am Bergbaumuseum in Bochum stand die Nacht im Zeichen von Jules Verne. Besucher konnten dort in phantastische Welten abtauchen. Kein Museumsalltag für Wiebke Büsch vom Bergbaumuseum Bochum: "Man ist schon unter Strom mit den ganzen Vorbereitungen. Man hat ja eine ganz andere Wegführung im Museum, weil man viel mehr Menschen in viel kürzerer Zeit durchs Haus leiten muss. Man hat ganz andere Fragen. Also es ist wirklich Anspannung, aber eine schöne, und am Ende weiß man immer um 2 Uhr, was man gemacht hat."
Dauerbrenner und Rückkehrer
Besonders an der Extraschicht ist nicht nur, dass sich die Spielorte in der Nacht von einer ganz ungewöhnlichen Seite zeigen, auch die Breite des Angebots ist einmalig. Viele der Spielorte sind echte Dauerbrenner wie etwa Zeche Zollverein in Essen, die Jahrhunderthalle in Bochum oder Zeche Zollern in Dortmund.
Gleich fünf neue Spielorte
Daneben gab es in diesem Jahr mit der Fiege Brauerei in Bochum und dem Depot in Dortmund zwei Rückkehrer und gleich fünf Neulinge bei der Extraschicht: das Museum am Erzschacht in Marl, die Wolfsburg in Mülheim, die Villa Vorsteher in Wetter und die Neue Zeche Westerholt an der Stadtgrenze Gelsenkirchen/Herten.
Führung durch die "Meistersiedlung"
Besucherinnen und Besucher durften dort erstmals die alten Industriehallen betreten. Daneben gab es noch Führungen durch eine Zechensiedlung. Vor dem Haus von Peter Alekotte unterhielt ein Schauspieler die Besucher: "Er trägt meinen alten Bergmannshelm, meine alte gewaschene Grubenjacke und die alte Wetterlampe stelle ich ihm auch noch dahin. Ich habe schon Benzin aufgefüllt, dass es auch ein bisschen traditionell aussieht."
Besonders großes Interesse hatte der "Neuzugang" "Phoenix des Lumières" in Dortmund geweckt. Dort werden Werke der beiden Wiener Künstler Gustav Klimt und Friedensreich Hundertwasser zum Leben erweckt. Sie werden untermalt von Musik und von mehr als 100 Projektoren an Wände, auf den Fußboden und an Säulen der alten Gasturbinenhalle projiziert.
Auch noch Tagestickets verfügbar
Alle Spielorte konnten mit demselben Ticket besucht werden, am ersten besuchten Spielort bekamen Besucher ein Bändchen, mit dem sie dann auch den Nahverkehr und die Shuttlebusse kostenlos nutzen konnten. Die Shuttlebusse fuhren am Samstag zwischen 18 Uhr bis 2 Uhr in der Nacht. Natürlich konnte man auch mit dem Rad von Ort zu Ort radeln. Viele Extraschicht-Spielorte lagen direkt am Radwegenetz zwischen Moers und Unna.
Im Vorverkauf wurden mehr als 230.000 Tickets für die Extraschicht verkauft. Kurzentschlossene konnten aber auch noch am Abend Tickets bekommen, für 20 Euro.
Über dieses Thema berichtete die Lokalzeit Ruhr am 23. Juni 2023 im WDR Fernsehen ab 19.30 Uhr.