Eine Puppe liegt auf dem Boden

Ein Jahr Spezialeinheit: Polizei Essen gegen Kindesmissbrauch

Stand: 22.11.2022, 14:46 Uhr

Die Spezialeinheit der Polizei in Essen gegen Kindesmissbrauch und -pornographie zieht nach dem ersten Jahr im Einsatz eine positive Bilanz. Erst letzte Woche haben Beamte in Mülheim und Essen 22 Wohnungen durchsucht.

14 Handys, 2 Computer und mehrere USB-Sticks haben die Beamten bei den Durchsuchungen gesichert. Jetzt sichten Experten das Material darauf und werten es aus. Die Verdachtsfälle von letzter Woche hatte laut Polizei keinen direkten Zusammenhang. Die Spezialeinheit BAO Herkules setzt Durchsuchungsbeschlüsse immer wieder gebündelt durch, heißt es von der Pressestelle.

Ermittlungsverfahren und Datenauswertungen verdoppelt

Vor einem Jahr hat die Spezialeinheit der Essener Polizei ihren Kampf gegen Kinderpornographie und sexualisierte Gewalt gegen Kinder aufgenommen. Sie zieht nun eine positive Bilanz: Mehr Personal, effektivere Arbeitsabläufe und Technik konnten nach eigenen Angaben die Arbeit deutlich verbessern.

Die Ermittlungsverfahren gegen sexuellen Missbrauch und die Menge der ausgewerteten Daten hat sich durch die Arbeit der Taskforce mehr als verdoppelt. Anfang des Monats konnte beispielsweise ein 49-Jähriger nach fast einem Jahr andauernden mutmaßlichen Missbrauch eines Kindes festgenommen werden.

Polizisten müssen riesige Menge Daten bearbeiten

"Wir brauchen einen langen Atem und sind uns bewusst, dass wir einen Marathon laufen - den aber idealerweise in Sprintgeschwindigkeit und mit immer mehr Gepäck auf den Schultern," erklärt der Leiter der BAO Herkules André Dobersch. Würde man aktuell die auszuwertende Datenmenge auf handelsüblichen Festplatten speichern und hochkant stapeln, wäre sie genauso hoch wie der ehemalige RWE-Turm mit 162 Meter, heißt es von der Polizei.

Hinweise unter anderem durch Internet-Plattformen

Hinweise auf Kindesmissbrauch und -pornographie erhält die Spezialeinheit über verschiedenste Wege. Teilweise melden sich Bekannte mit Verdacht oder Opfer selbst, manchmal kommen auch Betreiber von Internet-Plattformen auf die Polizei zu und melden den Verdacht auf Kindesmissbrauch.

Über dieses Thema berichten wir am 22. November 2022 bei WDR2: Lokalzeit Rhein/Ruhr.