Dabei war es doch eigentlich alles nur gut gemeint, die Stadt wollte eine Kreuzung in Witten fahrradfreundlicher machen. Sogenannte Fahrradbuchten sollen das Abbiegen sicherer machen. Aber es gibt bei vielen Wittenern - ob zu Fuß, mit dem Auto oder auf dem Rad - einige Fragezeichen. "Wenn man das hier sieht, chaotisch, ne?! Keiner weiß, wie er fahren soll", kommentiert eine Fußgängerin das Linien-Wirrwarr völlig irritiert.
Und die Autofahrer finden erst gar nicht die richtige Spur - landen sogar auf dem gesperrten Radweg. "Woran lag es - an den Markierungen?", fragt unsere WDR-Reporterin. "Ich finde, is zu viel.", sagt eine Fahrerin, alles "sehr verwirrend" findet ein anderer Autofahrer.
"Verkehrsplaner werden immer bekloppter"
Auch bei unseren Facebook-Usern wirft allein das Foto von der Kreuzung Fragen auf - und einige werden sogar hämisch: "Sieht nach einem Gemeinschaftsprojekt unserer Regierung aus", oder "Die Wittener Verkehrsplaner werden immer bekloppter!", heißt es in den Kommentaren.
Aber es gibt auch durchaus ernste Kritik. Siegmut Brömmelsiek findet, das könnte richtig gefährlich werden. Der ehemalige Fahrlehrer sitzt im Verkehrsausschuss der Stadt und befürchtet: "Unfälle, eine erhebliche Steigerung der Unfälle."
Es bleibt jetzt "klassisch"
Offenbar sind auch die Verantwortlichem der Stadt Witten nach so viel Spott und Kritik ins Grübeln gekommen. In einer Pressemitteilung von Donnerstagmittag heißt es: "Kreuzung Ardeystraße freigegeben." Tiefbauamt und zuständige Baufirma hätten eine Lösung gefunden, "die zumindest vorübergehend vertretbar" sei, sodass der externe Verkehrssicherer die Kreuzung nun doch für den Verkehr freigegeben hat.
Allerdings, schreibt die Stadt, "Fahrräder biegen vorerst ´klassisch´ab". Das heißt, alles ist wieder fast beim Alten, nur die Markierungen - ähm, sorry, "Strickmuster", "Schnittmuster", "Parkboxen", sind noch auf der Kreuzung eingezeichnet.
