Überall lagen Splitter von Fensterscheiben auf dem Boden, in der Seite des Busses klaffte ein großes Loch. An der Unfallstelle sah es so aus, als ob er noch einige Meter von der Straßenbahn mitgeschleift wurde.
Polizei korrigiert Zahl der Verletzten
Am Tag des Unfalls meldete die Polizei 30 Verletzte, eine Person schwebte in Lebensgefahr. Unter den Unfallopfern waren viele Jugendliche, so die Polizei. Einige Eltern seien sofort zur Unfallstelle geeilt, nachdem sie ihre Kinder nicht per Handy erreicht hatten.
Einen Tag später ist nun die Zahl auf 39 gestiegen. Laut Polizei haben sich Betroffene später gemeldet oder selbstständig Krankenhäuser aufgesucht. Die Fahrer der beiden Fahrzeugen seien äußerlich unverletzt geblieben, stünden aber unter Schock. Beide seien krankgeschrieben, erklärten die zuständigen Verkehrsunternehmen.
Unfallopfer nicht mehr in Lebensgefahr
Mittlerweile gibt es gute Nachrichten von dem Schwerverletzten: Er ist außer Lebensgefahr. Von den anderen Verletzten konnten die meisten nach einer ambulanten Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen. Einige Schüler einer Bottroper Schulklasse werden noch von Notfallseelsorgern betreut.
Polizei untersucht Videobeweise und Ampelschaltung
Die Polizei wertet aktuell Videoaufzeichnungen aus und überprüft auch die Ampelschaltungen. Sie rechnet in der kommenden Woche mit einem Ergebnis, wie es zu dem schweren Zusammenstoß kommen konnte. An der Unfallstelle haben Beamte 3D-Aufnahmen gemacht, um die Situation zu rekonstruieren.
Der Unfall ist auf einer Hoch-Trasse in der Nähe des Olga-Parks passiert. Dort dürfen ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel fahren. Nach Angaben der Oberhausener Verkehrsbetriebe STOAG sei der Bus auf die etwa zehn Meter hohe Trasse aufgefahren und mit der heranfahrenden Straßenbahn zusammengeprallt. Die Vorfahrt werde an der Auffahrt mit Ampeln geregelt. Nach Einschätzung von Fachleuten könnte die Schadenssumme ein sechsstelliger Betrag sein.
Unterstützung von Rettungskräften aus Nachbarstädten
Ein Rettungshubschrauber und zahlreiche Einsatzfahrzeuge waren am Donnerstag im Oberhausener Stadtteil Osterfeld im Einsatz. Die Feuerwehr wurde von Rettungskräften aus den Nachbarstädten unterstützt. Die Bottroper Straße und die Werthfeldstraße waren für mehrere Stunden gesperrt.
Über dieses Thema berichten wir am 10. Juni 2022 bei WDR2 in der Lokalzeit Rhein/Ruhr.