Das Bild zeigt den Fundort des Blindgängers aus Entfernung.

Nach kontrollierter Bombensprengung in Essen: ein Haus wieder bewohnbar

Stand: 03.05.2023, 19:51 Uhr

In Essen-Bergerhausen ist vorverganene Woche Montag ein Blindgänger gesprengt worden. Einige Häuser wurden durch die Detonation massiv beschädigt. Eins ist jetzt wieder für die Bewohner freigegeben.

In Essen-Bergerhausen war am Montag (24.04.2023) ein 2,5 Zentner-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt worden. Die Sprengung war notwendig "aufgrund des Langzeitzünders und der Bewegung des Kampfmittels", sagte die Stadt Essen. Der Blindgänger war bei Sondierungsarbeiten gefunden worden.

Rund 20 Anwohner konnten nicht in ihre Häuser zurück

Durch die erzwungene Explosion entstand eine Druckwelle, die drei der Häuser nahe des Fundortes stark beschädigte. Statiker erklärten daraufhin noch in der gleichen Nacht die Häuser für unbewohnbar. In den Gebäuden kam es zu Verschiebungen der Kellerwände, Fassaden und Wände rissen auf. Die betroffenen Bewohner konnten größtenteils bei Verwandten und Freunden unterkommen, wenige verbrachten die Nacht im Hotel.

Gute Nachrichten für einige Bewohner

Am Mittwoch (03.05.2023) wurde eines der Häuser durch einen Gutachter wieder freigegeben. Die Bewohner dürfen erstmal zurück in ihr Haus. Aber es könnte sein, dass sie bald schon wieder raus müssen. Denn die Schäden durch die Bombenexplosion sind so groß, dass an dem Haus eine Menge saniert werden muss, sagt die Stadt.

Häuser von Gas- und Wasserversorgung abgeschnitten

Durch die entstandene Druckwelle, die sich Richtung Boden ausgebreitet hatte, waren mehrere Häuser von den Versorgungsleitungen abgeschnitten. Die Stadtwerke hatten einen Tankwagen mit 1000 Litern Wasser für die Bürgerinnen und Bürger bereitgestellt.

Insgesamt mussten etwa 2000 Menschen ihre Wohnungen verlassen

In der Nähe des Blindgänger-Fundorts liegt das Krankenhaus Huyssenstift. Für die Sprengung mussten rund 100 Patienten aus ihren Zimmern geholt werden. Sie wurden für kurze Zeit unter anderem auf den Fluren untergebracht. "Eine Räumung wäre zu aufwendig und zeitintensiv", hatte die Stadt vor der Sprengung gesagt.

Autobahn 52 musste gesperrt werden

Auf die Bombe wurden für die Sprengung drei Lkw-Ladungen Sand geschüttet. Außerdem sorgten zwei große Wasserkissen dafür, dass die Sprengung abgefedert wurde. Für größere Verzögerungen hatte eine Gasleitung direkt neben der Bombe gesorgt. Die Stadtwerke mussten Gas ablassen und die Gasleitung abklemmen.

Im Evakuierungs-Umkreis liegt auch die A52. Sie war in Höhe Essen-Bergerhausen für rund anderthalb Stunden gesperrt worden. Gegen 20.30 Uhr am Montagabend konnte der Entschärfer die Bombe schließlich ohne Probleme kontrolliert sprengen.

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