Bischof Georg Bätzing

Gottesdienst in Essen: Chef der Bischofskonferenz drängt auf Veränderungen

Stand: 04.09.2022, 14:37 Uhr

Der Vorsitzende der Deutschen katholischen Bischofskonferenz hat sich am Sonntag auf einem Gottesdienst in Essen für eine Veränderung der Katholischen Kirche ausgesprochen. Wenige Tage vor den umstrittenen Reformgesprächen in Frankfurt hat Georg Bätzing damit ein Ausrufezeichen gesetzt.

Auf einem Gottesdienst zur Feier des heiligen Ludger in Essen-Werden hat sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz für Veränderungen in der Katholischen Kirche ausgesprochen. "Das ist nicht billige Zeitgeistigkeit, die immer wieder diffamierend unterstellt wird. Es ist der beständige Weg der Kirche seit ihren Anfängen", sagte Georg Bätzing. Mit neuen Aspekten könne dem eklatanten Gesichtsverlust etwas Positives entgegengesetzt werden.

Klare Worte vom Chef der Bischofskonferenz

Mit Blick auf Reformgegener aus dem In- und Ausland fügte Bätzing hinzu: "Wer sich heute dem Dialog mit der Gegenwart entzieht, ihn programmatisch zurückweist, der verliert jegliche Möglichkeit, die Gegenwartskultur auch kritisch verändernd zu durchdringen". In wenigen Tagen wird auf dem so genannten Synodalen Weg über wegweisende Reformen in der Katholischen Kirche beraten. Ausdrücklich dankte Bätzing Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck, der Reformen vorantreibe.

Vertrauensverlust durch Missbrauchsskandal

Mit dem Synodalen Weg will die Katholische Kirche Vertrauen wiedergewinnen, das in Folge des Missbrauchsskandals verloren gegangen ist. Dabei geht es vor allem um die Themen Sexualmoral, priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche.

Reform ist umstritten

Reformen werden von konservativen Bischöfen, wie dem Kölner Kardinal Woelki und Teilen des Vatikans, äußerst kritisch gesehen. Die kleine konservative Gruppe lehnt entscheidende Änderungen an der Kirchenstruktur mit der Begründung ab, das sei nicht mehr katholisch. Bischof Bätzing ist entscheidender Förderer der Reformen.