Vor der Filiale in Dortmund haben sich am Freitagvormittag 30 bis 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in gelben Streikwesten versammelt. Sie stehen rund 100 Meter vom Haupteingang entfernt, viele Kunden merken daher vom Streik nicht sofort etwas.
Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Duisburg, Essen, Köln Godorf und Köln Butzweiler Hof haben auch die Mitarbeiter in Dortmund die Arbeit für zwei Tage niedergelegt.
Filialen bleiben geöffnet
Für die Kunden halten sich die Auswirkungen in Grenzen, denn die bestreikten Häuser haben trotzdem geöffnet. Das bestätigt auch IKEA auf Nachfrage. Die Einrichtungshäuser in Duisburg, Essen und Dortmund "werden heute und morgen zu den gewohnten Öffnungszeiten für unsere Kundinnen und Kunden ohne Einschränkungen geöffnet haben." Laut IKEA beteiligen sich in Dortmund rund 30, in Essen 15 und in Duisburg rund 38 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Streik.
Auswirkungen laut Ver.di in Duisburg spürbar
In Duisburg würden alleine fünf Mitarbeiter aus der Küchenabteilung streiken, von daher fallen laut Gewerkschaft zahlreiche Kunden-Termine aus. Außerdem hätten zahlreiche Mitarbeiter im Logistik-Bereich ihre Arbeit niedergelegt, weshalb auch ankommende LKWs nur verzögert entladen werden könnten. IKEA hingegen betont, es gebe für die Kunden des Möbelhauses keine Einschränkungen.
Ver.di fordert für die Mitarbeiter einen "Zukunftstarifvertrag IKEA". Dabei geht es um mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz, nicht aber um mehr Lohn. Vorerst. Außerdem setze die Digitalisierung die Belegschaft zusätzlich unter Druck. Weil der Möbelriese laut Gewerkschaft keine Verhandlungsbereitschaft zeigt, erhöhen die Beschäftigten nun den Druck auf das Unternehmen.
"Mehr Umsatz, aber nicht mehr Personal"
IKEA habe laut ver.di im vergangenen Jahr die Zahl der Kunden deutlich gesteigert – aber nicht im gleichen Maß mehr Personal aufgebaut: "IKEA hat im Geschäftsjahr 2022 den Umsatz um 7,1 Prozent auf 5,684 Milliarden Euro gesteigert. Im selben Zeitraum hat die Anzahl der Kunden um 38,5 Prozent zugenommen. Für die Beschäftigten bedeutet das mehr Arbeitsbelastung, weil Personal nicht im gleichen Maße aufgebaut wurde", so Silke Zimmer von ver.di.