Wirtschaftswunder: Radtourismus im Ruhrgebiet

Stand: 17.02.2023, 18:51 Uhr

Der Radtourismus im Ruhrgebiet boomt und gerade während Corona sind hier noch mehr Menschen auf Entdeckungstour gegangen. Das zeigt das Ergebnis einer Studie der Ruhr-Tourismus GmbH.

Regelmäßig untersucht die Ruhr-Tourismus GmbH die wirtschaftliche Bedeutung der Radwege - insbesondere die, des Ruhrtalradweges. Und auch dieses Mal fällt das Ergebnis positiv aus. Gut 1,1 Millionen Radler haben die Forscher im vergangenen Jahr an der Ruhr gezählt - das sind wieder mehr, als bei der letzten Zählung 2016.

Flussnahe Unterkünfte fehlen

Gut 2800 Reisende haben die Forscher außerdem gefragt, wie zufrieden sie mit der Qualität des Weges und den Angeboten entlang der Strecke sind. Ein Kritikpunkt: gerade im Ballungsraum gebe es zu wenig flussnahe und gruppentaugliche Unterkünfte.

Reisende sind schlecht planbar

Immer weniger Radfahrer übernachten in Hotels und Pensionen. Die Betriebe entlang des Ruhrtalradwegs haben aber keine Sorgen. Gerade an langen Wochenenden und in den Ferien sind sie häufig restlos ausgebucht. Trotzdem ist es für sie schwierig zu kalkulieren, denn die Radfahrer kommen meist spontan und bleiben nur eine Nacht.

Ruhrtalradweg ist echter Wirtschaftsfaktor

Zusammen mit den Restaurants und Cafés haben sie vergangenes Jahr mehr als 18 Millionen Euro erwirtschaftet. Das sind fünf Millionen mehr als bei einer Erhebung zehn Jahre vorher. Und damit ist der Ruhrtalradweg wirtschaftlich so groß, wie ein mittelständisches Unternehmen mit rund 700 Mitarbeitern - diesen Vergleich zieht Ruhrtourismus.

Zwei Drittel der Radfahrer kommen aus Nordrhein-Westfalen; es sind aber auch viele Niederländer dabei und viele aus Süddeutschland. Und bald soll es noch was Neues geben: Am Spillenburger Wehr in Essen wird die Diakonie ein echtes Radler-Hotel mit Gastronomie direkt an der Ruhr eröffnen.

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