In Meerbusch bei Düsseldorf ist ein Zugunglück am am Dienstagabend (05.12.2017) relativ glimpflich ausgegangen. Nach Angaben der Feuerwehr Meerbusch wurden bei der Kollision eines Regionalexpress 7 mit einem Güterzug der DB Cargo 41 Menschen leicht sowie drei mittel- und weitere drei schwerverletzt. Sie erlitten unter anderem Beinbrüche und Hautabschürfungen. Die Evakuierung des Zuges dauerte bis Mitternacht.
Die schwerer Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Auf einem Sammelplatz in der Nähe der Unglücksstelle wurden die übrigen Passagiere betreut, untersucht und anschließend von Angehörigen abgeholt.
Zuginsasse: "Panik ist nicht ausgebrochen"
Bei dem Unglück verkeilte sich der vordere Wagen des Personenzugs stärker, die weiteren Waggons entgleisten oder standen weitgehend unbeschädigt auf den Schienen. Ein 19-jähriger Insasse berichtete dem WDR via Mobiltelefon aus dem Zug: "Es gab einen riesigen Knall. Menschen fielen um. Aber alle sind relativ ruhig geblieben. Panik ist nicht ausgebrochen."
Notbremsung vorm Aufprall
Nach Angaben des RE7-Betreibers "National Express Rail" ist der Personenzug auf einen stehenden Güterwagen geprallt. Fahrgäste berichten, dass der Zug schon kurz zuvor an einem Signal angehalten hatte – laut Durchsage wegen eines anderen Zugs auf den Gleisen. Direkt vor dem Aufprall habe der Zugführer noch scharf gebremst.
Experten untersuchen Unfallstelle
Warum der Güterzug, der auf dem Weg von Dillingen nach Rotterdam war, auf den Schienen stand, ist laut Deutscher Bahn unklar. Ermittler von Bundespolizei und Eisenbahnbundesamt untersuchen die Unfallstelle. Im Laufe des Mittwochs wollen sie auch Luftaufnahmen machen.
Erst wenn die Ermittler den Unfallort freigeben, kann die Bergung beginnen. Noch sei nicht absehbar, wie lange das dauern wird, so ein Sprecher der Bundespolizei.
Abgerissener Fahrdraht erschwerte Zugang
Rettungskräfte aus Meerbusch, Kaarst und den umliegenden Städten fuhren zur Unfallstelle. Es habe seit 21.15 Uhr Zugang zu den Eingeschlossenen gegeben, erklärte die Feuerwehr. Die Lage sei "den Umständen entsprechend ruhig". Die Feuerwehr Meerbusch twitterte, ein abgerissener Fahrdraht habe den Einsatzkräften den Zugang zu den 155 Passagieren im Zug erschwert.
Die Strecke zwischen Krefeld und Neuss ist noch immer gesperrt. Ein Busersatzverkehr ist eingerichtet.
Zunächst widersprüchliche Angaben über Verletzte
Die Lage am Unfallort im Bereich des Bahnhofs Meerbusch-Osterath war kurz nach dem Unglück um 19.30 Uhr unübersichtlich: Die Feuerwehr war zunächst von fünf Verletzten ausgegangen, die Bundespolizei von 50, die Deutsche Bahn von 20.
Gaffer am Unfallort
Im Laufe des Abends kamen viele Gaffer an den Unfallort. Die Feuerwehr sah sich veranlasst, einen entsprechenden Tweet zu posten: