Eskalierte Abschiebung in Emmerich
Lokalzeit aus Duisburg. 15.11.2024. 25:12 Min.. Verfügbar bis 15.11.2026. WDR. Von Kai Toss.
Abschiebung in Emmerich eskaliert: Frau überschüttet sich mit Benzin
Stand: 15.11.2024, 18:31 Uhr
Im Kreis Kleve ist am Freitagmorgen eine geplante Abschiebung eskaliert. Polizei und Feuerwehr mussten einschreiten.
Eine Frau und ein Mann aus Albanien sollen sich am frühen Freitagmorgen in Emmerich in einer kommunalen Unterbringungseinrichtung gegen ihre Abschiebung gewehrt haben. Die 23-Jährige hatte sich laut Polizei mit Benzin übergossen und zu einem Schraubendreher gegriffen. Die Einsatzkräfte konnten sie aber überwältigen und ihr Handschellen anlegen.
Feuerwehr musste Brand verhindern
Auch wenn das Benzin nicht entzündet würde: Die Feuerwehr musste das Gebäude lüften und dafür sorgen, dass kein Brand mehr ausbrechen konnte. In der Flüchtlingsunterkunft waren rund zehn Personen untergebracht, die das Haus am Morgen verlassen mussten. "Ich wohne im oberen Stock und habe deshalb von der Sache unten nicht soviel mitbekommen, Wir mussten aber die Unterkunft verlassen, weil es überall nach Benzin gerochen hat und deshalb möglicherweise gefährlich war", berichtet einer der anderen Bewohner.
Auch der 31-Jährige Familienvater leistete laut Polizei Widerstand. Schließlich konnten beide Personen aber wie geplant mit dem Bus zum Flughafen gebracht werden.
Immer wieder emotionale Reaktionen bei Rückführungen
Laut dem Kreis Kleve kommt es bei Abschiebungen immer wieder zu emotionalen Reaktionen bei ausreisepflichtige Personen: "Diese reichen von Resignation bis zu aggressivem Verhalten gegenüber den Einsatzkräften. Das Verhalten der heute zurückzuführenden Personen war zwar nicht typisch, aber auch nicht ungewöhnlich".
Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand, die Polizei Kleve hat ein Strafverfahren eingeleitet.
Unsere Quellen:
- Polizei Kleve