Eine Zwergziege in einem mit Stroh ausgelegten Stall

Tierpark in Dormagen: Zwergziege stirbt nach falscher Fütterung

Stand: 03.04.2025, 17:23 Uhr

Das Tier war von Parkbesuchern mit Baumzweigen einer Eibe gefüttert worden. Pfleger appellieren, das zu unterlassen.

Von Peter HildPeter Hild

Im Tierpark Tannenbusch ist jetzt eine Zwergziege an den Folgen einer Fütterung durch Besucher gestorben. Laut Stadt hatt sie das Tier mit Zweigen einer Eibe gefüttert. Einen Tag später starb die Ziege, weil sie durch die Pflanze vergiftet wurde.

Andere Besucher hatten die Fütterung beobachtet. Die Stadt weist nach dem Vorfall noch einmal eindringlich darauf hin, dass Fütterungen durch Besucher verboten seien.

Pfleger: Tiere bekommen abgestimmtes Futter

Ein Holzschild mit der Aufschrift Herzlich Willkommen im Tannenbusch

Eingang zum Tierpark Tannenbusch

"Bitte bringen sie kein Futter von Zuhause oder aus der Tierhandlung mit und auch keine Essensreste", betont Tannenbuschs Tierpflegermeister Deniz Schünke, der das bereits alles erlebt hat. Nur die Tiere, an deren Gehege Futter-Automaten hängen, dürften mit dem Futter daraus gefüttert werden.

"Unsere Tiere bekommen von uns auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Futter. Alles andere schadet nur", erklärt Schünke. Das gilt nach Angaben der Stadt auch für Pflanzen, die vor Ort gepflückt und verfüttert werden.

Fütterversuche auch in anderen Einrichtungen

Auch andere Tiereinrichtungen in der Region erleben es immer wieder, dass Besucher Tiere unerlaubt füttern. "Früher hatten unsere Affen Durchfall oder Erbrechen, weil Besucher zum Beispiel Möhren, Reiswaffeln oder Kekse mitgebracht haben", berichtet Petra Schwinn vom Zoo Krefeld. "Wir klären jedoch viel auf, haben an vielen Gehegen Schilder und sind auch so präsent, dass das mittlerweile kein großes Problem mehr ist."

An einem Tiergehege befindet sich der Hinweis, dass das Füttern der Tiere unerwünscht ist, da es bei falschem Futter gefährlich werden kann.

Verbotsschilder hängen in vielen Tierparks

Im Kalisto-Tierpark in Kamp-Lintfort wird Frischfutter für ausgewählte Tiere verkauft. "Wir laufen regelmäßig Kontrollen und weisen auch mit mehrsprachigen Schildern und Piktogrammen darauf hin, dass nicht gefüttert werden soll", sagt Sprecherin Michéle von Holten. Ab und an gebe es Fütterungsversuche, ein größeres Problem sieht von Holten aber nicht.

Tierpark in Dormagen: Zwergziege stirbt nach falscher Fütterung

WDR Studios NRW 04.04.2025 00:43 Min. Verfügbar bis 04.04.2027 WDR Online


Auch der Betreiberverein des Wildgeheges Jörgenstein in Bochum hat nach eigenen Angaben viele Schilder und Warntafeln aufgestellt. Trotzdem würden immer wieder Familien entdeckt, die das Wild mit altem Brot fütterten. Die würden dann aber angesprochen und auf das Problem hingewiesen, heißt es weiter. Als Alternative verkauft der Verein vor Ort geeigneten Futtermais. "Denn gerade für die Kinder ist es ein Erlebnis zu füttern", so eine Sprecherin.

Quellen:

  • Stadt Dormagen
  • Wildgehege Jörgenstein e.V., Bochum
  • Kalisto Tierpark, Kamp-Lintfort
  • Zoo Krefeld

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