Wuppertal: Sturzgefährdeter Sendemast legt Berufsverkehr lahm
Lokalzeit Bergisches Land. 11.03.2025. 02:36 Min.. Verfügbar bis 11.03.2027. WDR. Von Johannes Rasch.
Sperrung der Landstraße in Wuppertal aufgehoben: Funkmast demontiert
Stand: 11.03.2025, 12:00 Uhr
Ein Funkmast drohte auf die L418 in Wuppertal zu kippen. Die Straße war seit gestern Abend gesperrt.
Ein Mobilfunkmast hat heute Morgen in Wuppertal zu einem Verkehrschaos geführt. Die Stadtautobahn L418 musste im Bereich Kapellen in beide Richtungen gesperrt werden. Grund war ein instabiler Funkmast. Bei einer Routinekontrolle gestern Abend war herausgekommen, dass die Standfestigkeit des Funkmasts nicht mehr gegeben sei, so die Polizei. Das Abbauen des Mastes dauerte laut Feuerwehr länger als gedacht.
Vollsperrung in beide Richtungen
Der Mast stand etwa in Höhe des ehemaligen Freizeitbades "Bergische Sonne" auf den Wuppertaler Südhöhen. Die Schäden waren so groß, dass befürchtet wurde, er könne umstürzen. Die Feuerwehr evakuierte deswegen zwei Häuser und sperrte den Autobahnzubringer - die L418 - dort komplett. In der Nacht rückte ein Kran-Unternehmen an, um den Mast zu demontieren.

Kran-Unternehmen beginnt Sicherung von Funkmast
Die Arbeiten waren aufwändiger als gedacht und dauerten mehrere Stunden. Das sorgte am Morgen für lange Staus. Die L418 ist eine wichtige Verkehrsverbindung zur A1 und wird von vielen Pendlern genutzt.
Am Vormittag durften die Anwohner wieder in ihre Häuser. Klaudia Franusch wird den Abend wohl nicht mehr vergessen.
"Es war schon heftig. Auf einmal klingelt es an der Tür und es wird einem gesagt: Ziehen sie sich bitte schleunigst an, packen Sie das Nötigste. Sie müssen gleich das Haus verlassen, weil der Turm umstürzen könnte." Klaudia Franusch, Anwohnerin

Anwohnerin Klaudia Franusch musste ihr Haus verlassen
Klaudia und Eugen Franusch hatten schon länger Bedenken, weil der Funkmast bei Sturm deutlich schwankte und bedrohliche Geräusche machte. Jetzt sind sie froh, dass die Gefahr gebannt ist.
Für die Feuerwehr in Wuppertal war dieser Einsatz ein langer. Mehr als 16 Stunden haben die Einsatzkräfte die Abbaumaßnahmen überwacht und die Baustelle mit Licht ausgestahlt. "Das war sicherlich eine Rarität. Sowas kommt in der Regel nicht vor", sagte Dirk Peters von der Feuerwehr in Wuppertal.
Der 42 Meter hohe Mobilfunkmast wurde nun zur Hälfte abgebaut - vermutlich werden die Antennen vorerst auf dieser Höhe wieder angebracht, um schnellstmöglich wieder einen "normalen Betrieb" zu ermöglichen, heißt es von einem Sprecher der Deutschen Funkturm GmbH. Eine langsamere Internetverbindung oder auch teilweise Probleme bei der Telefonie seien momentan möglich.
Auch Antennen der Telekom mussten in dem Zusammenhang abgebaut werden. Benachbarte Antennen-Standorte würden die Übertragung übernehmen, so die Telekom auf Anfrage. Dennoch könne es teilweise zu Einschränkungen in der Mobilfunkversorgung kommen. Es würden laut Telekom bereits "weitere temporäre Alternativen" gesucht, um den Wegfall des Funkmastes zu kompensieren.
Beschädigte Schrauben
Bei der gestrigen Prüfung war herausgekommen, dass die oberen Verschraubungen beschädigt waren. Jetzt wird nach Ursachen gesucht, wie es zu diesen Beschädigungen kommen konnte.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Interview mit Klaudia Franusch, Anwohnerin
- Polizei Wuppertal
- Feuerwehr Wuppertal
- Deutsche Funkturm GmbH
- Deutsche Telekom AG