Welse wurden 2021 in die Wupper geschwemmt
Mit dem Hochwasser 2021 sind die Welse aus der Wuppertalsperre in die Wupper geschwemmt worden. Damals mussten die Schleusen komplett geöffnet werden. Normalerweise können die Tiere die Barriere der Talsperre nicht überwinden. "Die größte Gefahr ist, dass die Welse sich reproduzieren, dominant werden und so die anderen Fischbestände verdrängen", sagt Helmut Wuttke vom Bergischen Fischerverein.
Denn der lichtscheue Wels ist in unseren Gewässern nicht heimisch und hat auch keine natürlichen Feinde. Welse sind Allesfresser und werden drei Meter lang. Sie lauern besonders gerne an Fischaufstiegen und Wehren, wo die Lachse in großer Zahl aufsteigen und greifen sich dort ihre Nahrung ab.
Bergischer Fischerverein ist alarmiert
"Die gucken, wo die Lachse nicht so schnell weiterkommen", sagt Wuttke. "Die haben quasi so ein System entwickeln, wo sich dann sammeln und wissen hier gibt’s Stau – und dort greifen sie die Lachse ab."
Seit drei Jahrzehnten setzt sich der Bergische Fischereiverein dafür ein, den Lachs in der Wupper wieder anzusiedeln. In den vergangenen Jahren gefährdeten Trockenheit und niedrige Wasserstände die Rückkehr der Lachse von ihrer Wanderung zum Meer. Zum Jahreswechsel wurden endlich wieder deutlich mehr Lachse in der Wupper gesichtet. Sie hatten den langen Rückweg vom Meer in die Wupper geschafft.
Welse lieben Wärme
Helmut Wuttke sorgt sich um die Lachse
Helmut Wuttke hofft, dass die Welse in der relativ kalten Wupper nur wenig Chance haben, große Bestände zu entwickeln. Denn Welse sind wärmeliebende Tiere. Sie vermehren sich vorzugsweise bei 20 bis 22 Grad Wassertemperatur. Der Klimawandel, der auch zur Erwärmung der Gewässer führt, begünstigt aber die Ausbreitung von Europas größtem Raubfisch - und stört damit die Ansiedlung der Lachse.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 18.01.2024 auch im Fernsehen in der Lokalzeit Bergisches Land.