Dazu haben sie sich bereits ein Grundstück gesichert, per Vertrag mit einer Erben-Gemeinschaft. Die Fläche liegt auf dem Haselingsberg in der Nähe von Bad Godesberg-Heiderhof. Zwei oder drei Windräder könnten dort entstehen und Strom für bis zu 10.000 Haushalte liefern, so ist der Plan.
Gewinne für Stadt und Anwohner
Die Nähe zur Wohnbebauung sei kein Problem mehr, denn die Abstands-Regel von einem Kilometer habe das Land NRW im August abgeschafft, erklären die Bonner Stadtwerke. Sie wollen die Anlieger an den Erlösen aus der Stromgewinnung beteiligen. Auch die Stadt Bonn selbst kann gemäß dem Erneuerbare-Energie-Gesetz ebenso mit 0,2 Cent pro Kilowattstunde Windstrom an den Erträgen teilhaben. "Mit den zusätzlichen Einnahmen könnten zum Beispiel soziale und nachhaltige Projekte finanziert werden", erklärt Stadtwerke-Chef Olaf Hermes.
Klimaneutrales Bonn als Ziel
Die Bonner Oberbürgermeisterin, Katja Dörner, ist von dem Projekt der eigenen Windräder überzeugt. "Damit unsere Stadt bis 2035 klimaneutral werden kann, ist es wichtig, neben Solarenergie auf Dach- und Freiflächen auch die Windenergie in den Blick zu nehmen", sagt sie. "So können wir Ökostrom in Bonn selbst produzieren, um uns unabhängiger zu machen von fossilen Energien."
Die Stadtwerke rechnen aber auch mit Gegenwind aus der Bürgerschaft. Immerhin ist ein Windrad 170 Meter hoch und damit höher als der Kölner Dom. Die Rotoren können zum Beispiel unangenehme Windgeräusche und erzeugen, befürchten Kritiker. Die Bonner Stadtwerke streben deshalb einen offenen Dialog mit den Anwohnern an. Und sie benötigen auch noch die Zustimmung der direkten Grundstücks-Nachbarn. Ein Baubeginn ist frühestens für das Jahr 2026 geplant.