Wuppertaler Stadtwerke: Fernwärmepreise zu hoch?

Stand: 17.03.2023, 16:58 Uhr

In Zusammenhang mit den hohen Fernwärmepreisen in Wuppertal prüft die Staatsanwaltschaft, ob sie gegen die Stadtwerke ein Ermittlungsverfahren einleitet.

In Wuppertal müssen Fernwärmekunden derzeit tief in die Tasche greifen. Nach Recherchen des ARD-Magazins Plusminus hat sich bei den Stadtwerken der Arbeitspreis für Fernwärme von Janar 2021 auf Januar 2023 mehr als verzehnfacht.

Energierechtsexperte erhebt Vorwürfe

Der Energierechtsexperte Werner Dorß äußert in dem Bericht den Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs und Subventionsbetrugs. Fernwärme-Kunden sei ein zu hoher Preis berechnet worden, da dieser an den Gaspreis gekoppelt werde. In Wuppertal werde Fernwärme aber hauptsächlich vom Müllheizkraftwerk erzeugt - also aus Abwärme, die sowieso bei der Verbrennung des Mülls entsteht. Berechnen die Stadtwerke den Fernwärmepreis also falsch? Die Staatsanwaltschaft Wuppertal geht dieser Frage jetzt nach.

"Wir haben diese Berichte auch gesehen und prüfen derzeit, ob sich daraus ein Anfangsverdacht für Straftaten ergibt." Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert

Stadtwerke weisen Vorwurf zurück - wollen aber kooperieren

Die Stadtwerke haben die Beschuldigungen zurückgewiesen. Der Fernwärmepreis werde nach gesetzlichen Vorgaben über eine Preisformel errechnet. Allerdings wolle man mit der Staatsanwaltschaft koopieren. Außerdem kündigte ein Sprecher an, die Berechnungsformel für den Fernwärmepreis Anfang 2024 zu ändern.

Der WDR berichtet über dieses Thema am 17.03.2023 in der Lokalzeit Bergisches Land auf WDR2 und im Fernsehen in der Lokalzeit Bergisches Land um 19:30 Uhr.

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