Wieder Streiks an Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn

Stand: 15.03.2023, 21:02 Uhr

An den beiden größten Flughäfen in Nordrhein-Westfalen hat die Gewerkschaft Verdi ganztägige Warnstreiks für Freitag angekündigt.

Wer am Freitag von NRW aus fliegen will, muss erneut mit Flugausfällen rechnen. An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn hat die Gewerkschaft Verdi ganztägige Warnstreiks angekündigt. Aufgerufen dazu seien Beschäftigte in der Fluggastkontrolle, der Personal-, Waren- und in der Frachtkontrolle tätig seien sowie Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, teilte Verdi am Mittwoch mit. Fluggäste müssten mit Verspätungen, längeren Wartezeiten sowie Flugausfällen rechnen.

Nach Angaben der Gewerkschaft beginnt aufgrund von Schichtdiensten der Warnstreik am Flughafen Köln/Bonn bereits in der Nacht auf Freitag. Er ende in Teilbereichen erst in den frühen Morgenstunden am Samstag. In Düsseldorf beginne der Warnstreik am frühen Freitagmorgen und gehe ebenfalls bis in die frühen Morgenstunden des Samstags.

Reduzierter Flugplan in Düsseldorf

Am Flughafen Düsseldorf soll trotz des Streiks ein Notbetrieb aufrechterhalten bleiben. Ursprünglich geplant waren für Freitag 368 Starts und Landungen. Aktuell wird für den Streiktag ein deutlich reduzierter Flugplan erarbeitet. Um Fluggastkontrollen zu beschleunigen, sollte das Handgepäck auf ein Minimum reduziert werden.

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"Es ist mit erheblichen Beeinträchtigungen des Flugbetriebes zu rechnen", sagte ein Sprecher des Flughafens Köln/Bonn am Mittwoch. Reisende würden dringend gebeten, sich vorab bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter über den Status ihres Fluges zu informieren.

Streiks bereits Ende Februar

Proteste von Flughafenmitarbeitern am Flughafen Köln-Bonn

Proteste von Flughafenmitarbeitern am Flughafen Köln-Bonn

An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn hatten erst Ende Februar eintägige Warnstreiks für erhebliche Einschränkungen gesorgt. Durch die Arbeitsniederlegungen fielen insgesamt Hunderte Flüge aus. Der Flugbetrieb am Airport Köln/Bonn kam fast komplett zum Erliegen.

"Die Beschäftigten machen mit den Streiks gemeinsam Druck auf die Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen weder im öffentlichen Dienst noch im Luftsicherheitsbereich ein akzeptables Angebot unterbreitet wurde", sagte Verdi-NRW-Fachbereichsleiterin Andrea Becker. Inflation sowie hohe Energie- und Lebensmittelpreise lösten existenzielle Ängste bei Beschäftigten aus. Viele wüssten nicht mehr, wie sie Miete bezahlen und den Kühlschrank füllen sollen.

Grund für Streik: Tarifverhandlungen

Verdi steht nach eigenen Angaben seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen in Verhandlungen, um die Zuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit zu erhöhen sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden zu erreichen. Die Zuschläge seien seit 2006 nicht mehr verbessert worden.

In den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes geht es um die Beschäftigten von Bund und Kommunen. Verdi sowie der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit ungefähr 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung zwischen den Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März angesetzt.

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