Viereinhalb Jahre Haft für Armbrustschützen

Stand: 27.02.2024, 16:18 Uhr

Vor dem Aachener Landgericht ist heute ein 25-Jähriger wegen versuchten Mordes zu vier Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er eine Frau mit einer Armbrust angeschossen und schwer verletzt hatte.

Die Tat fand in der Nacht auf den 5. September des vergangenen Jahres in Alsdorf statt. Der Angeklagte fühlte sich durch den Lärm von drei Personen, zwei Männern und einer Frau, auf einem Spielplatz in der Nähe seiner Wohnung gestört.

Einsatz der Armbrust wegen nächtlicher Ruhestörung

Der Angeklagte sprach vor Gericht davon, bei ihm seien aus Wut darüber die Sicherungen durchgebrannt. Er griff nach seiner Präzisionsarmbrust mit Rotpunktvisier, die er kurz zuvor erworben hatte, und zielte auf die Frau. Der Pfeil traf das Opfer unter dem linken Schulterblatt und verfehlte dabei lebenswichtige Organe wie die Lunge nur knapp.

Verurteilung wegen versuchten Mordes

Das wertete der Richter als versuchten Mord. "Das Gericht geht davon aus, dass der Angeklagte heimtückisch gehandelt hat", erklärte Katharina Effert, Pressesprecherin des Landgerichts Aachen nach dem Urteil. "Die Geschädigte befand sich mit dem Rücken zu dem Angeklagten, sie wurde von dem Angriff überrascht und konnte sich nicht wehren, was der Angeklagte zur Tatbegehung ausgenutzt hat." Und das sind nach deutschem Recht Merkmale eines Mordes, in diesem Fall eines versuchten Mordes.

Der Angeklagte wurde zu vier Jahren und sechs Monaten verurteilt

Strafmildernde Umstände

Trotzdem wurde der 25-Jährige aus Alsdorf nur zu vier Jahren und sechs Monaten verurteilt, obwohl auch eine deutlich höhere Strafe möglich gewesen wäre. Aber für ihn sprach nach Ansicht des Gerichts, dass er ein volles Geständnis abgelegt und sich bei den Opfern entschuldigt hatte. Außerdem war er nicht vorbestraft und bei der Frau, die er verletzt hatte, waren keine körperlichen Schäden zurückgeblieben.

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