Ebertplatz in Köln

Nach Durchsuchungen: neuer Halsketten-Raubüberfall in Köln

Stand: 22.07.2024, 18:45 Uhr

Nach einer Durchsuchung einer Unterkunft für Geflüchtete am Mitwoch meldet die Kölner Polizei heute (22.07.2024) einen weiteren Fall eines versuchten Halskettenraubes.

Von Markus Schmitz

Wie die Ermittler mitteilen, haben ein 14-Jähriger und ein 18-Jähriger einem Mann am Heinrich-Böll-Platz am Sonntag Abend eine Goldkette vom Hals gerissen. Der Geschädigte konnte die Kette allerdings festhalten und die Bundespolizei alarmieren. Der 18-jährige Täter wurde festgenommen, der 14-Jährige wurde dem Jugendamt übergeben. Nach WDR Informationen wohnt der Jugendliche in der Unterkunft, die in der vergangenen Woche wegen anderer geraubter Halsketten von der Polizei durchsucht wurden. Der 18-Jährige ohne festen Wohnsitz wird einem Haftrichter vorgeführt. In den letzten Tagen gab es unter anderem am Eigelstein und am Ebertplatz ähnliche Fälle. 

Vorherige Durchsuchung

Am Mittwoch haben Polizei und Stadt in Köln eine Unterkunft für Geflüchete durchsucht. Die Aktion stand im Zusammenhang mit einer Serie von Raubüberfällen auf Menschen mit Halsketten. Bei der Durchsuchung hat die Polizei etliche Gegenstände sichergestellt. Nach Angaben der Ermittler sind Halsketten, hochwertige Sonnenbrillen und Handys gefunden worden. Die Polizei versucht, diese Gegenstände möglichen Geschädigten zuzuordnen. Auch ein Messer sei gefunden worden.

Angst-Räume NRW: Kein Schmuck am Ebertplatz

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Bei der Unterkunft handelt es sich um ein Haus, in dem die Stadt minderjährige unbegleitete Geflüchtete untergebracht hat. Eine Sprecherin der Stadt sagte, dass in der Unterkunft etwa 100 junge Menschen leben, von denen eine kleine Gruppe auch durch Drogendelikte und Aggressivität aufgefallen sei. 

Serie von Halsketten-Raubüberfällen

In Köln gibt es seit Wochen eine Serie von Überfällen, bei denen Menschen Halsketten abgerissen werden. Am Montagvormittag machte eine Frau mit Schreien auf sich aufmerksam. Sie berichtete, dass jemand versucht hatte, ihre Halskette abzureißen. Es blieb beim Versuch. Bei anderen Taten in der vergangenen Woche waren die Täter erfolgreicher.

Einem 67-Jährigen wurde in einem Geschäft in der Nähe des Ebertplatzes seine Goldkette von hinten weggerissen. Passanten konnten den Täter stellen. Er gab an, 13 Jahre alt zu sein. Damit wäre er strafunmündig. Wegen seiner deutlich älteren Erscheinung fertigt die Polizei jetzt ein Altersgutachten an. 

Täter sind Kinder und Jugendliche

Durchsuchung nach Halsketten-Raubüberfallen in Köln

Die Polizei durchsuchte eine Unterkunft für Geflüchtete.

In einem anderen Fall wurde eine Frau Opfer eines Überfalls. Auch hier konnte der Täter gestellt werden. Die Polizei spricht von einem 14-Jährigen. In anderen Fällen konnten die Täter flüchten. Nicht nur Seniorinnen und Senioren sind unter Opfern, auch junge Menschen. 

Die Kölner Polizei sagt, dass die Täter Jugendliche und Kinder sind, die überwiegend "nordafrikanische" Staatsangehörigkeiten haben.

Vorfälle im Raum um Kölner Ebertplatz

Die beschriebenen Fälle sind im Bereich des Kölner Ebertplatzes, am bekannten Eigelstein oder auch im benachbarten Agnesviertel passiert. Seit 2015, so sagt es die Polizei, sei das "Phänomen Halskettenabreißen" bekannt. Im Sommer tragen die Menschen Halsketten oder Armbänder gut sichtbar. Das Ausspähen der Betroffenen würde aus Tätersicht nicht lange dauern, "der Schmuck wird spontan abgerissen", sagt die Polizei. 

Halsketten-Räuber in Köln - Polizei rät zur Vorsicht

WDR Studios NRW 16.07.2024 00:43 Min. Verfügbar bis 16.07.2026 WDR Online


"Ich werde überfallen" statt "Hilfe" rufen

Die Kölner Polizei gibt Hinweise, wie man sich verhalten sollte. Diese rät, Schmuck und Wertgegenstände gegebenenfalls zu verdecken, sich nicht ablenken zu lassen und die Umgebung bewusst wahrzunehmen.

Wird eine Person verfolgt, solle sie die 110 anrufen oder die Nähe zu anderen Passanten suchen. Wer tatsächlich überfallen wird, soll laut der Kölner Polizei durch Schreien auf sich aufmerksam machen. Es sei besser "Ich werde überfallen!" zu rufen, statt einfach nur "Hilfe".

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