Verstoß gegen Tierschutzgesetz: Amtsgericht Köln verurteilt Hundehalter
Lokalzeit aus Köln. 03.09.2024. 02:37 Min.. Verfügbar bis 31.01.2025. WDR. Von Markus Schmitz.
Tiere vernachlässigt: Amtsgericht Köln verurteilt Hundehalter
Stand: 03.09.2024, 17:20 Uhr
Zwei Hundehalter in Köln haben sich nicht um ihre über 30 Hunde gekümmert. Sie wurden am Dienstag in Abwesenheit verurteilt.
Am Amtsgericht Köln ist es am Dienstag zum Prozess gegen einen Mann und eine Frau gekommen, die auf einem "schrottplatzähnlichen Grundstück" in Köln Rath/Heumar mehr als dreißig Hunde gehalten hatten. Die Staatsanwaltschaft warf der Frau und dem Mann gemeinschaftlichen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und Tötung durch Vernachlässigung vor.
Das Gericht hat beide zu einem Jahr Haft auf Bewährung in Abwesenheit verurteilt. Sie dürfen drei Jahre lang keine Tiere halten.
Unterernährte, verwahrloste Hunde
Aufgefallen war das Anfang des Jahrens: Es waren erschreckende Aufnahmen, die Mitglieder der Tierrettung Porz im Januar dieses Jahres in Köln gemacht hatten. Die Retter kletterten über einen Zaun und entdeckten unter anderem in Schrottfahrzeugen und alten Hütten etliche Hunde in einem miserablen Zustand.
Die Tierrettung fand verwahrloste Hunde in diesem Fahrzeug
"Sie waren unterernährt, ihr Fell war verfilzt und verkotet, ein schrecklicher Anblick", sagt Dennis von der Tierrettung Porz, der seinen Nachnamen nicht nennen möchte. Als die Retter kamen, entdeckten sie auch neun Hundekadaver.
Angeklagte fehlten beim Prozess
Der Angeklagte kam heute nicht zum Prozess. Er liege im Krankenhaus, so sein Verteidiger. Auch die Frau konnte nicht im Gericht erscheinen - aus Gründen, die nicht näher erklärt wurden.
"Falsch verstandene Tierliebe"
Ihre Anwältin erklärte für beide Angeklagte, dass sie die Hunde aus "falsch verstandener Tierliebe" aufgenommen haben. Man wollte sich um sie kümmern, sei dann aber nicht nur finanziell überfordert gewesen.
Das Urteil - ein Jahr Haft auf Bewährung und das dreijährige Verbot Tiere zu halten - ist für Tierretter Dennis eine sehr milde Strafe. Den Hunden konnte mittlerweile geholfen werden: Viele der damals geretteten Hunde haben inzwischen neue Besitzer.