Hochschule Niederrhein will Medikamentenmangel lösen
Stand: 23.01.2023, 10:15 Uhr
Durch ein Projekt der Hochschule Niederrhein könnte der aktuelle Medikamentenmangel bald Geschichte sein. Krefelder Chemiestudenten haben ein Konzept für eine Anlage entwickelt, mit der deutlich mehr Schmerzmittel produziert werden könnte.
Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol und Diclofenac sind aktuell überall knapp. Viele Schmerzmittel werden in China, Indien und auch den USA produziert, weil dort die Rohstoffpreise und Lohnkosten deutlich niedriger sind. Da es auch dort zur Zeit Lieferengpässe gibt, bleiben in der Folge hier die Regale vieler Apotheken leer.
Anlage könnte vier Wirkstoffe herstellen
Ein Ansatz für die 20 Master-Studenten und ihren Professor von der Hochschule Niederrhein in Krefeld. Mit ihrer sogenannten Multiproduktionsanlage könnten alle vier Wirkstoffe hergestellt werden, statt nur einer. Möglich wäre damit die Produktion der doppelten Menge dessen, was die Deutschen im Jahr verbrauchen.
So wäre man nicht mehr auf die Produktion im Ausland angewiesen und könnte Probleme mit Lieferketten vermeiden.
Pharmaindustrie könnte einsteigen
Wenn das Projekt wie geplant Ende Februar abgeschlossen ist, könnten mit der an der Hochschule Niederrhein konzipierten Anlage pro Stunde 360.000 Tabletten und 2.700 Flaschen Fiebersaft produziert werden. Sie könnte von der Pharmaindustrie auch so genutzt werden, wie sie geplant ist, sagt der leitende Professor Heyko Schultz.
Mit dem Projekt wollten er und seine Studenten etwas Gutes für die Gesellschaft tun. "Unser Plan ist, dass wir bei Unternehmen, mit denen wir sowieso häufig zusammen arbeiten, mal anklingeln und unser Projekt gerne vorstellen würden", so Schultz.
Hoffen auf Rückmeldung
Für eine Kooperation stünden sie danach selbstverständlich bereit. Er hoffe daher auf eine Rückmeldung aus der Pharmaindustrie.
Der Bayer-Konzern hatte sich auf Anfrage des WDRs bisher nicht geäußert.
Über dieses Thema berichten wir in der Lokalzeit Düsseldorf im WDR Fernsehen um 19.30 Uhr.