Die Solarzellen auf einer Wiese in Jülich

Jülicher Sonnenkraft soll Fahrzeuge bewegen

Stand: 01.09.2022, 15:25 Uhr

Am Gewerbegebiet Brainergy Park in Jülich ist am Donnerstag einer der größten Solarparks in NRW eröffnet worden. Mehr als 17.000 Solarmodule sollen grünen Strom zur Wasserstoffproduktion liefern.

Der Strom fließt, aber zunächst mal ins Netz der Stadt. Denn bis Wasserstoff produziert werden kann, müssen zunächst noch Genehmigungsverfahren durchlaufen werden, sagt der Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn. Er beklagt, dass solche Verfahren zu lange dauern. Alleine für den Solarpark wurden sechs Jahre gebraucht. Für den Bau einer Elektrolyse-Anlage, die neben dem Solarpark errichtet werden soll, hofft Spelthahn auf ein beschleunigtes Verfahren.

Warten auf Baugenehmigung

"Die Gesellschaft, die den Elektrolyseur bauen soll, ist gegründet. Der Förderbescheid ist ausgehändigt, das heißt die Finanzierung steht", berichtet der Landrat und wertet das als positive Nachricht. Jetzt komme es nur noch darauf an, eine Baugenehmigung zu bekommen, um die Elektrolyse zeitnah errichten zu können.

Mobilität mit grünem Wasserstoff

Mit dem zu 100 Prozent regenerativ erzeugten Wasserstoff sollen Busse und Bahnen im Kreis Düren betrieben werden. Das wäre dann nach Aussage des Landrats deutschlandweit das erste Projekt, wo es gelingt, mit reinem grünen Wasserstoff die Mobilität in einem Landkreis zu organisieren. In der gegenwärtigen Energiekrise müsse es möglich sein, beschleunigte Verfahren zu starten.

Umspannwerk gebaut

Die Solarzellen auf einer Wiese in Jülich

Für den Solarpark, der sich auf dem Gelände des früheren Kurzwellensenders auf der Merscher Höhe in Jülich befindet, wurde ein neues Umspannwerk gebaut. Denn der nächste Netzanschluss war vorher vier Kilometer entfernt. Ein Zaun sichert die elf Hektar große Fläche, auf der sich schon bald Schafe tummeln sollen, um unter den Solarmodulen zu grasen.

Wichtiges Projekt im Strukturwandel

Bei der Eröffnung des Parks waren die Gäste aus Politik und Verwaltung gut gelaunt, es herrschte Aufbruchstimmung. Denn das Wasserstoff-Projekt ist eines der wichtigsten im Strukturwandel und der regionalen Energiewende und hat mit der Fertigstellung des Solarparks einen großen Schritt nach vorne getan.