Größte Volkswanderung der Welt in Nimwegen gestartet | sv
00:35 Min.. Verfügbar bis 16.07.2026.
Vierdaagse-Wanderung 2024 in Nimwegen gestartet
Stand: 16.07.2024, 17:53 Uhr
In Kleves niederländischer Nachbarstadt Nimwegen ist am frühen Dienstagmorgen die größte Volkswanderung der Welt gestartet. 47.000 Teilnehmer haben sich zur 106. Ausgabe des Viertagemarschs angemeldet.
Von Christian Richter
Es ist ein echtes Mega-Event direkt an der deutsch-niederländischen Grenze: Jedes Jahr im Juli treffen sich in der niederländischen Stadt Nimwegen die internationalen Wanderfans. Mehr als 45.000 Teilnehmer aus über 80 Nationen wandern vom 16. bis zum 19. Juli 2024 täglich bis zu 50 Kilometer durch die Niederlande.
Vierdaagse 2024 in Rekordzeit ausverkauft
In und um Nimwegen werden 1,5 Millionen Besucher erwartet
Angefeuert werden sie von Tausenden Anwohnern – es herrscht Volksfeststimmung, denn außerdem finden in der Innenstadt vom 13. bis zum 19. Juli die Vierdaagsefeesten mit Kultur, Party und Musik auf mehr als 40 Bühnen mit über 1.200 Künstlern statt. Insgesamt werden 1,5 Millionen Besucher erwartet.
Laut Veranstalter seien die Vierdaagse 2024 in Rekordzeit ausverkauft gewesen: "Wir sind sehr stolz auf eine treue Gruppe von Fans, die sich mit Begeisterung für die Viertagemärsche im Jahr 2024 angemeldet haben. Der Erfolg von 2023 hat zweifellos zur wachsenden Beliebtheit unserer Veranstaltung beigetragen. Da die verfügbaren Tickets dieses Jahr ausverkauft sind, hoffen wir auf ein weiteres unvergessliches Erlebnis für alle Teilnehmer und Zuschauer", sagt Marschleiter Henny Sackers.
Die Vierdaagse 2024 in Bildern
Von Christian Richter
Um 4 Uhr am Dienstagmorgen sind die Vierdaagse gestartet. Mehr als 45.000 Menschen sind zum wohl größten Wander-Event der Welt losgelaufen.
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Bis zu 200 Kilometer Fußmarsch
Beim Nimwegenmarsch geht es aber nicht um Schnelligkeit – Laufen ist nicht erlaubt –, sondern darum, die Herausforderung gemeinsam zu meistern; und das bei oft hochsommerlichen Temperaturen. Gerade am Zieleinlauf kommt es deswegen oft zu emotionalen Szenen: Menschen liegen sich in den Armen und sind froh, es geschafft zu haben.
Es gilt, an vier Tagen jeweils 30, 40 oder 50 Kilometer zu Fuß zurückzulegen
Die Teilnehmer legen an vier Tagen eine Strecke von je 30, 40 oder 50 Kilometern zurück. Je nach Route kommen also insgesamt 120, 160 oder sogar 200 Kilometer Fußmarsch zusammen. Alter, Geschlecht und Status (zivil oder militärisch) bestimmen, in welcher der Klassen die Teilnehmer starten. Bei erfolgreicher Absolvierung aller vier Tagesmärsche erhalten die Teilnehmer eine königliche Medaille als Anerkennung für ihre besondere Leistung.
Die Vierdaagse 2024 in Zahlen
Zum diesjährigen Viertagemarsch haben sich laut Veranstalter 47.000 Menschen aus 86 Nationen angemeldet – 40.574 zivile und 6.426 militärische Teilnehmer. Sie sind zwischen elf und über 90 Jahre alt. Auch 14 Rollstuhlfahrer sind zum Marsch angemeldet, heißt es weiter.
Von den 47.000 registrierten Teilnehmern sind 25.991 Männer, was 55,3 Prozent entspricht, und 21.009 Frauen (44,7 Prozent).
Pink Wednesday bei der Vierdaagse-Wanderung 2023
Von Christian Richter
Zu den Höhepunkten der Vierdaagse-Feierlichkeiten zählt der sogenannte Pink Wednesday: Mit der Farbe sollen Offenheit und Toleranz symbolisiert werden. Der pinke Mittwoch zählt zu den größten und bekanntesten LGBTQIA+-Veranstaltungen in den Niederlanden.
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Warum Nimwegen?
Die Vierdaagse waren ursprünglich eine Marschübung des Militärs
Mehr als 6.000 Soldaten verschiedener Nationen wandern mit, unter anderem Angehörige der Bundeswehr. Sie alle wandern in Uniform und mit mindestens zehn Kilo Marschgepäck mit. Tatsächlich fand der Viertagemarsch erstmals 1909 als Marschübung des niederländischen Militärs mit etwa 300 Teilnehmern statt. Im Laufe der Jahre gab es dann auch immer mehr Anmeldungen von Zivilisten. In etwas mehr als 110 Jahren hat sich so ein militärischer Übungsmarsch zur größten Wanderveranstaltung der Welt entwickelt.
Seit 1925 ist Nimwegen der feste Start- und Zielpunkt der Viertagemärsche. Auch Arnheim, Utrecht, Amersfoort, Den Bosch und Breda seien schon Startpunkte der Veranstaltung gewesen, "aber nirgendwo war die Gastfreundschaft so groß wie in der Prins-Hendrik-Kaserne in Nijmegen", heißt es auf der Veranstalter-Website.
Anstelle von braunen Bohnen mit Speck hätten die Wanderer in der Kaserne Suppe, Fleisch, Kartoffeln und Gemüse sowie Pudding bekommen. Auch habe es Schlafräume und sogar Bademöglichkeiten gegeben. "Und nicht zuletzt erwiesen sich die Routen durch und um Nimwegen als die besten."
Unsere Quellen:
- Stiftung De 4Daagse
- Website des Veranstalters
- WDR-Reporter vor Ort