Ideen gesucht: Was kommt nach dem Sea-Life?

Stand: 01.02.2023, 12:19 Uhr

Diese Frage beschäftigt die Menschen in Königswinter, seit die Nachricht über den Rückzug des Betreibers Anfang Dezember bekannt wurde. Jetzt gibt es einen ersten Vorschlag.

Von Josef Kaiser

Er kommt von Hansjürgen Melzer und seiner Kollegin Katrin Janßen, zwei Journalisten, die seit vielen Jahren über die Region berichten. Sie regen an, das 2.000 Quadratmeter große Gebäude künftig als Ausstellungsfläche zu nutzen. Ein Thema haben sie auch schon: den Klimawandel. "Wir können uns das als Erlebniswelt vorstellen, in der man sich auch interaktiv mit dem Thema beschäftigen kann. Außerdem wäre das sicher auch ein sehr guter außerschulischer Bildungsort, der über die Region Köln-Bonn Strahlkraft erzeugen könnte."

Ideenwettbewerb gestartet

Stadt und Politik haben sich bislang noch nicht zur weiteren Nutzung des Gebäudes geäußert. In der vergangenen Woche hat der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz beschlossen, ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren zu starten. Auf Deutsch: Man will erstmal Ideen sammeln.

Zwar haben auch die Parteien schon Ideen, die aber wollen sie nicht verraten. "Wir haben bereits Favoriten, aber die geben wir noch nicht bekannt. Sonst wären die Leute ja voreingenommen", sagt CDU-Ratsmitglied Franz Gasper.   

Schlechte Erinnerungen an 2005

Diesmal will man die Bevölkerung offenbar nicht wieder vor den Kopf stoßen. Anders als 2005, als der Sealife-Investor nur einen Tag nach dem Ratsbeschluss die Baugenehmigung bekam. Vorher hatte es Monate lang Streit gegeben. Es wurden Unterschriften gesammelt und Klage eingereicht. Gebaut wurde trotzdem.

"Was wir aus der Geschichte vor 18 Jahren lernen können, ist, dass wir unsere Entscheidungen besser kommunizieren und transparent darstellen. Da wurden damals sicher Fehler gemacht", erinnert sich Bürgermeister Lutz Wagner, der damals im Rat Fraktionschef der Grünen war.

Leerstand soll vermieden werden

Bisher ist noch völlig offen, ob das Gebäude neu genutzt, umgebaut oder vielleicht sogar abgerissen wird. Wenn der Pächter im März das Gebäude übergibt, droht erst einmal Leerstand. Genau das aber will die Politik verhindern.

"Da sind wir uns alle einig, dass genau das nicht passieren darf", stellt Michael Ridder, Ratsmitglied der Königswinterer Wählerinitiative, klar. Dafür sei der Standort für die Stadt zu wichtig. Bis zur einer endgültigen Entscheidung, wie es mit dem Gebäude in bester Lage weitergeht, solle es eine Zwischenlösung geben. Auch dafür sind jetzt Ideen gefragt.

Wir berichten am 1.2.2023 in der WDR Lokalzeit aus Bonn.