Sieben Verletzte nach übermäßigem Rohrreiniger-Einsatz in Bonn

Stand: 15.11.2022, 14:33 Uhr

Nach einem Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften in Bonn-Auerberg ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Körperverletzung. Zwei Männer hatten große Mengen Rohrreiniger in eine Spüle gekippt.

Für 40 Bewohnerinnen und Bewohner in Bonn-Auerberg war es ein ungemütlicher Montagabend: Teile des Mehrfamilienhauses mussten evakuiert werden, da sich die ätzenden Gase im Haus ausgebreitet hatten. Die Menschen harrten in bereitgestellten Bussen der Stadtwerke Bonn aus, bis sie nach dreieinhalb Stunden in ihre Wohnungen zurückkehren konnten.

Großeinsatz der Feuerwehr wegen Rohrreiniger

Gegen 17:45 Uhr hatte ein Hausverwalter den Rettungsdienst zu einem medizinischen Notfall gerufen. Die Einsatzkräfte berichten von einem beißenden Geruch, der ihnen schon im Treppenhaus entgegenschlug. Spezialkräfte für Gefahrguteinsätze drangen schließlich in die am schwersten betroffene Wohnung vor. Dort hatte jemand offenbar versucht, einem verstopften Abfluss mit großen Mengen Rohrreiniger beizukommen.

Fünf Liter Rohrreiniger in Spülbecken geschüttet

Nach Angaben der Mieter hatte der Hausbesitzer insgesamt fünf Liter Flüssigreiniger in die Spülbecken zweier übereinanderliegender Wohnungen geschüttet. Demnach war auch der Hausmeister in die Reparaturarbeiten involviert. Er wurde durch die giftigen Gase zwischenzeitlich ohnmächtig.

Die 81-jährige Mieterin der Wohnung kam zur Überwachung ins Krankenhaus. Insgesamt wurden sieben Menschen verletzt. Die Wohnung muss nun durch eine Fachfirma gereinigt werden und ist noch nicht wieder bewohnbar.

Über dieses Thema berichten wir am 15. November 2022 im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Bonn, 19:30 Uhr.

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