Prozessbeginn wegen tödlicher Messerattacke

Prozess um tödliche Messerattacke auf Ex-Kollegen

Stand: 04.10.2022, 11:45 Uhr

Vor dem Bonner Landgericht geht es seit Dienstag um eine tödliche Messerattacke auf einen 58-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft hält einen ehemaligen Kollegen für den Täter. Er soll sein Opfer Anfang März mit 24 Messerstichen getötet haben.

Von Christoph Hensgen

Angeklagt ist der 35-Jährige wegen Totschlags. Er hatte die Tat zunächst bestritten. Mittlerweile schweigt er zu den Vorwürfen, auch heute zu Beginn des Strafprozesses. Das Motiv für die Tat ist bislang noch völlig unklar.

Angeklagter soll 58-Jährigem aufgelauert haben

Es passiert am frühen Morgen des 4. März, im Bonner Stadtteil Limperich. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte dem 58-Jährigen um 5.30 Uhr auf der Kreuzherrenstraße ganz gezielt aufgelauert hat, als dieser zur Arbeit fahren will.

Mehrere Anwohner hören plötzlich Schreie von der Straße. Einige sehen, wie der Täter immer wieder zusticht. Beschreiben können sie den Mann aber nicht: Es ist zu dunkel, die Entfernung zu groß.

Polizei findet persönliche Gegenstände des Angeklagten am Tatort

Obwohl sehr schnell Rettungssanitäter und ein Notarzt am Tatort eintreffen, können sie das Leben des 58-Jährigen nicht mehr retten. Der Mann stirbt um kurz vor 6 Uhr noch an Ort und Stelle. Der mutmaßliche Täter ist geflüchtet. Die Polizei weiß aber, nach wem sie suchen muss, dann am Tatort finden Beamte unter anderem ein Mobiltelefon sowie weitere Gegenstände, die nur dem Täter gehören können.

Wenige Stunden nach der tödlichen Messerattacke nehmen Ermittler den mutmaßlichen Angreifer fest. Er lebt im Bonner Norden und ist der Polizei bereits wegen Gewalt- und Drogenkriminalität bekannt. Er hat 2018 für kurze Zeit mit dem Opfer zusammen in einer Beueler Firma gearbeitet – offenbar kannten sich beide Männer aber nicht näher.

Dem Angeklagten droht eine lange Haftstrafe

Das Motiv bleibt für die Ermittler von Mordkommission und Staatsanwaltschaft rätselhaft. Sollten die Bonner Richter den Angeklagten für schuldig befinden, drohen dem Mann bis zu 15 Jahre Gefängnis. Ein Urteil wird bereits in einer Woche erwartet.

Über dieses Thema berichtet die WDR Lokalzeit aus Bonn am 04. Oktober 2022 im WDR Fernsehen.

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