Düsseldorf: Rüstungsgegner demonstrieren bei Rheinmetall

Stand: 10.05.2022, 15:10 Uhr

Am Dienstagmittag haben Friedensaktivisten vor der Rheinmetall-Zentrale in Düsseldorf gegen die Waffengeschäfte des Unternehmens demonstriert.

Die rund 50 Aktivisten wehren sich gegen Rüstungsgeschäfte, weltweit auch über Tochterfirmen und kritisieren, dass Waffen in die Ukraine geliefert werden. Das Bündnis "Rheinmetall entrüsten!" rief die Aktionärinnen und Aktionäre auf, ihre "blutgetränkten Aktien" zurückzugeben und statt auf weitere Kriege auf zivile Alternativen zu setzen.

Ethecon fordert Rüstungskontrollgesetz

Zu dem Protest hatte ein Bündnis verschiedener friedenspolitischer Gruppen aufgerufen. Die Stiftung Ethik und Ökonomie, ethecon, kritisiert, dass Rheinmetall durch den Krieg seine "tödlichen" Geschäfte aktuell ausweiten könne. Deutschland brauche schnellstmöglich ein Rüstungskontrollgesetz, das jegliche Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete verbietet, hieß es.

Rheinmetall: Mit militärischen Produkten demokratische Gesellschaften schützen

Rheinmetall teilte auf WDR-Anfrage mit, man würde mit den militärischen Produkten demokratische Gesellschaften schützen: "Als bewährter Partner der Bundeswehr und der Streitkräfte unserer Verbündeten stehen wir bereit, wenn es darum geht, Lücken in der militärischen Ausrüstung zu schließen und die Verteidigungsfähigkeit der Länder deutlich zu erhöhen." Das Unternehmen hatte angekündigt, seinen Umsatz von jetzt sechs Milliarden Euro auf zehn Milliarden Euro steigern zu wollen. Seit Kriegsbeginn in der Ukraine hat sich der Aktienkurs bereits verdoppelt.

Aktuell liefert Rheinmetall über sein Werk in Südafrika weiterhin Waffen und Munition an am Jemen-Krieg beteiligte Staaten.

Über dieses Thema berichten die Lokalzeit auf WDR 2 am 10. Mai 2022 und das WDR-Fernsehen am 10. Mai 2022 in der Lokalzeit aus Düsseldorf um 19.30 Uhr.

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