Schwerpunkteinsatz gegen Straßenkriminalität
Lokalzeit aus Köln. 17.08.2023. 03:15 Min.. Verfügbar bis 17.08.2025. WDR. Von Christian David.
Einsatz gegen Straßenkriminalität in Köln - Polizei bildet Schwerpunktgruppe
Stand: 18.08.2023, 06:00 Uhr
Die Kölner Polizei will effektiver gegen Straßenkriminalität vorgehen. Bei Schwerpunktkontrollen waren am Donnerstagabend 30 Polizisten in Köln-Mülheim im Einsatz.
Von Christian David
Der Wiener Platz und der Stadtgarten in Köln Mülheim: Zwei Orte, die nach Ansicht von Bewohnern und Polizei immer mehr Sorgen machen. Seit mehreren Monaten beobachtet die Kölner Polizei, wie sie es ausdrückt, "einen stetigen Zuwachs im Bereich der Starktrinker- und Obdachlosenszene." Dadurch habe es immer wieder Polizeieinsätze wegen Körperverletzungsdelikten gegeben.
Viele fühlen sich hier nicht mehr sicher
"Ich bin hier geboren, ich bin hier groß geworden, und ich muss sagen, der Wiener Platz ist nicht mehr schön", so ein Passant, "meinen Kindern erlaube ich hier nicht allein durch den Tunnel zu gehen." Ein anderer Passant klagt über Dreck, Müll und kaputte Flaschen. Außerdem werde hier offen mit Drogen gehandelt.
Sicherheitsgefühl stärken
Mit dem Einsatz der Schwerpunktgruppe will die Polizei vor allem Präsenz zeigen. Sie hofft, auf diese Weise die Drogenkriminalität an den beiden Orten zurück drängen zu können. "Mit sichtbaren Kontrollen möchten wir einerseits die Fallzahlen der Straßenkriminalität senken und andererseits das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung rund um die beiden Brennpunkte wieder stärken", so der Stefan Bauerkamp, der Leiter der Polizeiinspektion 5, bei der die Schwerpunktgruppe angesiedelt ist.
Platzverweise bei Stichwaffenbesitz
Bei einer der ersten Kontrollen wird ein junger Mann kontrolliert, den die Beamten dem Rauschgiftmilieu zuordnen und der zudem angetrunken ist. Bei dem Heroinabhängigen finden die Polizisten einen "verbotenen Gegenstand nach dem Waffengesetz," so der Beamte. "Das ist das Kerntätigkeitsfeld unseres Sondereinsatzes: Aufklärende Gespräche mit den Tatverdächtigen führen, aber auch Odnungswidrigkeiten- und Strafverfahren einleiten."
Der junge Mann erhält neben einem 24-stündigen Platzverweis noch eine Ordnungswidrigkeitenanzeige. In den nächsten vier Wochen sollen solche Schwerpunktkontrollen jeden Tag erfolgen.