Scanner, Drucker und Computer in einem sorgen für doppelt so schnelle Abfertigung

Düsseldorfer Flughafen will mehr Zeit für Reisende

Stand: 15.03.2024, 15:57 Uhr

Vor Beginn der Osterferien stehen am größten NRW-Flughafen neue Systeme vor ihrer Bewährungsprobe. Reisende sollen damit Zeit sparen. Zugleich drohen aber auch Streiks.

Von Johannes Hoppe

Mit gut 880.000 Reisenden steht der Düsseldorfer Flughafen vor einem neuen Passagierrekord in den kommenden Osterferien. Ab nächsten Freitag dürfte es dort also deutlich voller werden. Die Bundespolizei rät Flugreisenden, möglichst pünktlich zu sein und lange Wartezeiten einzuplanen.

Mehr freie Zeit bis zur Sicherheitskontrolle

Möglich machen soll das eine neue Technik. Seit einigen Wochen sind mehrere Automaten im Einsatz. An denen könnten Reisende, die bereits online eingecheckt hätten und vielleicht sogar einen Slot für die Sicherheitskontrolle gebucht hätten, ihre Zeit besser einteilen, so ein Flughafensprecher.

Scanner, Drucker und Computer in einem sorgen für doppelt so schnelle Abfertigung

Automaten für die eigenständige Gepäckaufgabe

An den Automaten wird die Boarding Card eingescannt. Nach einer Sicherheitsabfrage druckt der Automat den Klebestreifen für's Gepäck. Das können die Reisenden dann selbstständig auf's Fließband stellen. Sollte ein Koffer oder eine Tasche zu schwer sein, könne der Vorgang abgebrochen, der Koffer um Inhalt erleichtert und der Vorgang neu gestartet werden.

Das alles soll doppelt so schnell gehen, wie eine normale Gepäckabfertigung am Schalter mit Personal. Dieses wolle der Flughafen dadurch aber nicht einsparen, so der Flughafensprecher. Es gehe um einen besseren Service für die Reisenden.

Diesen Service bieten allerdings aktuell nur vier Fluggesellschaften an. Dazu gehört Eurowings, der größte Anbieter am Flughafen Düsseldorf. Die Fluggesellschaft könnte mit dem neuen System bis zu 90 Prozent ihrer Reisenden abfertigen. Es soll Stück für Stück auf alle Fluggesellschaften ausgeweitet werden.

Schnellere Sicherheitskontrollen

Auch bei den Sicherheitskontrollen soll es jetzt schneller gehen: Dank moderner CT-Scanner muss das Handgepäck nicht mehr ausgepackt werden. Die sieben Scanner liefern genauere 3D-Bilder. Flüssigkeitsbehälter dürften aber weiterhin nicht mehr als 100 Milliliter enthalten und müssten durchsichtig verpackt werden, so eine Sprecherin der Bundespolizei.

Streiks befürchtet

Ob es am Düsseldorfer Flughafen in den Ferien dennoch zu einem Abfertigungschaos kommt, hängt von den aktuellen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten am Flughafen ab. Am 20. März ist die nächste Verhandlungsrunde, bei der es unter anderem um mehr Geld geht.

Sollte es kein Ergebnis geben, könnten Streiks auch in den Osterferien nicht ausgeschlossen werden, so die Gewerkschaft Verdi. Ein Flughafensprecher sagte am Freitag, er hoffe auf das Beste. Auf Streiks könne man sich nur vorbereiten, wenn sie angekündigt würden.

Unsere Quellen:

  • WDR Reporter vor Ort