Streit um Schmerzensgeld: Mann kauft Halsbandsittiche und wird schwer krank

Stand: 19.12.2022, 12:04 Uhr

Ein 60-jähriger Mann aus Mechernich klagt vor dem Landgericht Mönchengladbach auf Schmerzensgeld, da er sich nach dem Kauf von mehreren Sittichen offenbar mit der Papageien-Krankheit infiziert hat – mit schwerwiegenden Folgen.

Vor dem Landgericht Mönchengladbach geht es am Montag um eine ungewöhnliche Schmerzensgeld-Klage. Ein Mann aus Mechernich im Kreis Euskirchen hatte 14 Sittiche gekauft. Die Vögel sollen mit der Papageien-Krankheit infiziert gewesen sein - und bei dem 60-jährigen Käufer eine schwere Krankheit ausgelöst haben.

Hatten die Sittiche die Papageien-Krankheit?

Die Halsbandsittiche hatte er im Sommer vergangenen Jahres auf einem Kleintiermarkt in Kommern gekauft. Der Verkäufer: Ein 44 Jahre alter Mann aus Mönchengladbach. Laut dem Kläger sollen die Sittiche zu diesem Zeitpunkt schon mit der Papageien-Krankheit infiziert gewesen sein.

Verheerende Krankheitsfolgen

Der 60-Jährige habe sich dann angesteckt – mit erheblichen Folgen: Unter anderem habe er unter einem schweren Lungen- und Nierenversagen gelitten. Außerdem mussten ihm an beiden Füßen mehrere Zehen amputiert werden. Seitdem sei sein alltägliches Leben stark eingeschränkt. Der Mann fordert Schmerzensgeld in Höhe von 20.000 Euro und möchte den Kaufpreis für die neun Tiere zurück bekommen, die inzwischen gestorbenen sind.

Verkäufer sitzt im Gefängnis

Der Verkäufer streitet den Vorwurf ab und behauptet, dass die Sittiche beim Kauf gesund gewesen seien. Am Prozess nimmt der 44-jährige Verkäufer nicht teil, da er wegen Kindesmissbrauchs eine mehrjährige Haftstrafe absitzt.

Kinder hatten wohl auch Kontakt mit Vögeln

Mitte Januar ist ein weiterer Verhandlungstag angesetzt. Vor Gericht soll die Beweislage geklärt und geprüft werden, ob es möglich ist, dass ein Mensch in diesem Maße an der Papageien-Krankheit erkranken kann.