Schon seit langem ist klar, dass die Obdachlosen und Drogenabhängigen nicht länger in der Baugrube nahe dem dem Düsseldorfer Hauptbahnhof bleiben können. Sie hatten sich dort vor einem knappen Jahr mit selbstgebauten Schlafbehausungen niedergelassen.
Jetzt steht fest, dass das Lager am kommenden Montag von der Stadt geräumt wird.
Harte Drogenszene
Im Moment leben rund 20 Menschen auf dem Areal. Zwischenzeitlich waren es sogar noch mehr. Vor Ort habe sich eine harte Drogenszene entwickelt, heißt es von Sozialarbeitern. Vor allem Crack und Heroin würden dort konsumiert.
Eigentlich sollen auf dem Grand-Central-Gelände seit Jahren Wohnungen gebaut werden. Aber der Eigentümer, die Adler Group, ist zuletzt in finanzielle Schieflage geraten. Abgesehen von 147 Sozialwohnungen, die von einem anderen Projektentwickler errichtet wurden, ist mit einem zeitnahen Bau der übrigen geplanten Gebäude nicht zu rechnen.
"Vertreiben ist keine Lösung"
Trotzdem müssen die Betroffenen, die auf dem Grundstück Platte machen, jetzt gehen. Die Hilfsorganisation Fifty-Fifty kritisiert das Vorgehen der Stadt. Es gebe kein Gesamtkonzept, wie man mit Obdachlosen und Drogenabhängigen in Düsseldorf umgehen wolle, sagt Johannes Dörrenbächer.
Unklar sei auch, wo die Betroffenen nach der Räumung hin sollen. Sie immer wieder von unterschiedlichen Plätzen zu vertreiben, sei keine Lösung, so der Streetworker. Es müssten mehr Angebote her. Gerade für schwer Drogenabhängige, wie auf dem Grand-Central-Gelände.