In einer kleinen Halle im pfälzischen Offenbach bastelt Laborleiter Markus Stichnote die Batteriezellen derzeit noch mit der Hand. In Glove-Boxen, also Glaskästen mit Gummihandschuhen, und mit ganz normalen Werkzeugen. Die Batteriezellen sind kleine Kästen aus Edelstahl. Darin stecken die Elektroden und der neu entwickelte Elektrolyt.
Zehnmal mehr Kapazität
Die fertigen Batteriezellen kommen auf den Prüfstand - in einem Räumchen liegen sie verkabelt auf Metallregalen. Darunter auch Batteriezelle Nummer eins. Sie hat schon 12.500 Ladezyklen hinter sich. Das zehnfache einer herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterie - Ende offen. "Ich kann Ihnen nicht sagen, wann die kaputt ist", sagt Batterieforscher Stichnote.
Jahrzehntelange Forschung
Die Technologie kommt ursprünglich aus Bonn: Jahrzehnte lang hat der Chemiker Günther Hambitzer an einer Batterie geforscht, die richtig langlebig ist. Zunächst buchstäblich in der eigenen Garage. Vor einigen Jahren gelang mit der neuen Feststoffbatterie der Durchbruch.
Die Vorteile beschreibt die Firma so: Weil die Batterien länger halten, sei das Recycling-Problem geringer. Die Inhaltsstoffe seien weniger problematisch; die Technologie kommt ohne Kobalt aus. Und die Batterie sei leistungsfähiger, gerade bei besonders niedrigen Temperaturen.
Fachleute sind überzeugt
Weil das schwer zu glauben ist, hat die Firma Experten wie den Freiburger Batterieforscher Ingo Krossing um ihre Meinung gebeten. Nachdem er sich die Messdaten angeschaut hatte, war er "total baff". Seiner Meinung nach ist die Technologie ein echter Durchbruch. Der Haken aus seiner Sicht? Noch sei die Technologie nicht reif für die Elektromobilität. Groß angelegte wissenschaftliche Studien gibt es bis jetzt noch nicht. Das brauche einfach Zeit, und die junge Batterie-Firma will jetzt schnell durchstarten.
Einstieg in Serien-Produktion
Als nächstes will "High Performance Battery" eine Pilot-Produktionsanlage bauen - auf Basis der im Labor gebauten Batterie-Zellen. Parallel gibt es Pläne für eine erste große Fabrik im Schweizer Graubünden. Das Unternehmen Swiss Clean Battery will 450 Millionen Euro investieren.