Heinsberg: Mit PFAS verseuchtes Wasser wird gereinigt
Stand: 06.10.2023, 09:58 Uhr
Auf der Nato Air Base in Geilenkirchen (Kreis Heinsberg) haben am Freitag Arbeiten begonnen, um das Grundwasser von der krebserregenden Chemikalie PFAS zu reinigen. Auf dem Fliegerhorst sind die AWACS-Aufklärungsmaschinen stationiert.
Von Thomas Wenkert
Über viele Jahre haben Feuerwehren zum Löschen von brennenden Flüssigkeiten - etwa Kerosin bei Unfällen mit Flugzeugen - Löschmittel eingesetzt, die PFAS enthalten. Die Konzentration der krebserregenden Chemikalie in Löschmitteln ist mittlerweile gesetzlich eingeschränkt. Werden solche Löschmittel eingesetzt, dann muss sichergestellt werden, dass sie den Boden nicht verseuchen können.
Elf verseuchte Flächen
Auf der NATO Air Base in Geilenkirchen wurden elf Flächen lokalisiert, die mit PFAS-Chemikalien verseucht sind. Die gemessenen Belastungen gehen auf Löschschaum zurück, der vor Bekanntwerden der PFAS-Problematik eingesetzt wurde. Vor allem der Bereich des Feuerlöschübungsbeckens ist stark belastet. Um zu verhindern, dass sich das belastete Grundwasser weiter ausbreitet, wird jetzt mit dem Bau von Sicherungsmaßnahmen begonnen.
Bau einer Aufbereitungsanlage
Im Bereich des Feuerlöschübungsbeckens werden drei Sicherungsbrunnen gebaut. Hier soll das belastete Grundwasser reinfließen. Danach wird das verseuchte Wasser in einer Aufbereitungsanlage gereinigt und anschließend über einen Kiesfilter wieder im Boden versickert. So sollen giftige Stoffe aus dem Wasser gewaschen werde. Die Bohrarbeiten auf der Base für die Brunnen sollen bereits Ende Oktober beendet sein.
Gemeinde Gangelt ist betroffen
Das mit PFAS verseuchte Grundwasser auf der Air Base hat auch Folgen für Teile der Gemeinde Gangelt. Für Teile der Gemeinde hatte der Kreis Heinsberg bereits im April eine Allgemeinverfügung erlassen. In den Ortschaften Niederbusch und Stahe dürfen private Brunnenbesitzer ihr Grundwasser - zum Beispiel zur Bewässerung der Gärten - bis zum 31. Dezember 2043 nicht mehr nutzen.