Baldiges Ende eines Millionenstreits: Künstler Löwentraut und Düsseldorfer Galerie wollen sich einigen

Stand: 25.08.2023, 16:06 Uhr

Der Künstler Leon Löwentraut hat vor dem Düsseldorfer Landgericht gegen eine renommierte Düsseldorfer Kunstgalerie geklagt. Beide streben nun eine außergerichtliche Einigung an.

Löwentraut fordert Erlöse von dem Verkauf seiner Bilder sowie einzelne Gemälde zurück. Die Galerie wiederum besteht auf Schadenersatz. Nach dem heutigen Verhandlungstag haben sich beide Parteien eine Frist bis zum 30.September für eine Einigung außerhalb des Gerichts gesetzt. Falls sie sich nicht einigen, will das Gericht am 24. November eine Entscheidung verkünden.

Streit um Millionen Euro

Der Künstler aus Mönchengladbach forderte mehr als 530.000 Euro, während die Galerie ihn wegen Nichterfüllung von Verträgen auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagte. Seit 2017 sind die beiden Parteien vertraglich gebunden. Deshalb besteht Löwentraut vor Gericht auch auf die Feststellung seiner Kündigung.

Im Januar 2022 hatte Löwenkraut einen Vertrag gekündigt, der im Jahr 2020 geschlossen wurde. Anschließend stellte er Forderungen, dass ihm aus dem Verkauf noch Gelder zustünden. Vor dem heutigen Verhandlungstag hatte er laut Gericht ein Vergleichsangebot vorgelegt.

Kündigung des Vertrags ist wirksam

Die Kündigung des Vertrags, mit einer Laufzeit von zehn Jahren, wurde durch das Gericht als wirksam angesehen. Begründet wurde dies mit dem jungen Alter des Künstlers von 22 Jahren bei Abschluss des Vertrags. Eine solch lange Laufzeit stelle eine erhebliche Einschränkung der Berufs-und Kunstfreiheit dar.

Die jeweiligen Zahlungsauffordeungen der beiden Parteien waren vom Gericht als ungenau bezeichnet worden. Hier müsse nachjustiert werden.

Löwentraut finanziell erfolgreich

Der junge Künstler wurde durch großformatige, expressive Bilder bekannt. In der internationalen Kunst-Szene wird er als Shootingstar gefeiert, der finanziell sehr erfolgreich ist, vom Kunstbetrieb, von Museen und seriösen Sammlern aber ignoriert wird. Er hat schon zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland bestückt, zuletzt unter anderem in München, Wiesbaden und Ulm. Sein teuerstes Werk soll 100.000 Euro gekostet haben.