Lama-Wanderung für Hochwassergeschädigte

Lokalzeit aus Aachen 04.04.2024 03:13 Min. Verfügbar bis 04.04.2026 WDR Von Silke Niewenhuis

Lama- und Alpaka-Wanderung für Hochwasserbetroffene in der Eifel

Stand: 04.04.2024, 19:34 Uhr

Die Caritas Euskrichen bietet Lama- und Alpaka-Touren an für Menschen, die bei der Flut 2021 Angehörige oder ihr Hab und Gut verloren haben. Auf einer rund zweistündigen Wanderung können sie entspannen - und manchmal auch mit den Tieren kuscheln.

Von Silke Niewenhuis

Julia Samans hat seit drei Jahren Lamas und Alpakas und bietet regelmäßig Spaziergänge mit ihnen an. Die ersten Wandergäste sind schon da, bleiben aber noch vorsichtig auf Distanz zu den Tieren. Doch dann werden auch schon die ersten Fotos von den Lamas und Alpakas geschossen. Zum Kuscheln sind sie nicht aufgelegt. Sie lassen sich anfassen, weil sie es gewöhnt sind. Aber sie genießen es nicht, erklärt Julia Samans den Gästen.

Lama- und Alpakabesitzerin Julia Samans

Lama- und Alpakabesitzerin Julia Samans

Und es gibt noch so einiges anderes zu beachten. Die Tiere sind nicht folgsam an der Leine. Ganz im Gegenteil: Sie sollen sich selbst aussuchen, in welcher Reihenfolge sie laufen möchten und neben welchem anderen Tier. Die nächste Schwierigkeit: Die Tiere sollen nicht fressen. Aber sie wollen unbedingt! „Die Köpfe müssen oben bleiben“, ruft Julia Samans immer wieder und greift hier und da ein. Dadurch kommen Wanderer und Tiere immer besser voran.

Durch die Tiere auf andere Gedanken kommen

Organisiert wird die Aktion von der Caritas Euskirchen für Flutopfer und Helfer. Auch wenn Wandern und Fluthilfe auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, so ist es für die Caritas doch zu einer gelungenen Methode geworden, an die Menschen heranzukommen, die vom Hochwasser betroffen waren oder geholfen haben.

Lama-Wanderung in Hellenthal in der Eifel

Lama- und Alpaka-Tour in Hellenthal in der Eifel

Saskia Reder von der Caritas sagt, dass es eine große Hemmschwelle bei vielen Flutopfern gebe. Durch solche Aktionen käme man mit ihnen ins Gespräch. Und die Menschen wertschätzen es. „Man kommt total runter, wenn man sich diesen Tieren widmet“, sagt eine Wanderin. Sie käme auf andere Gedanken und es sei Balsam für die Seele.

Irgendwann dürfen die Lamas und Alpakas das tun, was sie schon die ganze Zeit unbedingt wollen: fressen. Die Wanderer hocken im Gras, sehen ihnen dabei zu, unterhalten sich und schießen Fotos.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporterin vor Ort
  • Caritas Euskirchen
  • Lama- und Alpaka-Besitzerin

Über dieses Thema berichten wir am 04.04.2024 auch im Fernsehen in der Lokalzeit Aachen um 19:30 Uhr.