Künstler Löwentraut klagt gegen Plagiator auf Schadenersatz

01:00 Min. Verfügbar bis 17.07.2026

Künstler Löwentraut gewinnt Streit um Plagiate

Stand: 14.08.2024, 14:13 Uhr

Der weltbekannte Maler Leon Löwentraut hat vorm Düsseldorfer Landgericht einen Streit um Plagiate gewonnen. Der Plagiator muss 26.000 Euro Schadenersatz zahlen.

Von Martin Höke

Das Landgericht Düsseldorf hat heute ein Urteil im Prozess des inzwischen weltbekannten Mönchengladbacher Malers Leon Löwentraut gegen einen Künstler aus Niedersachsen gefällt. Es hat Löwentraut den geforderten Schadenersatz in voller hähe zugesprochen.

26.000 Euro Schadenersatz

Ein Maler-Kollege aus Lüchow muss nun Löwentraut 26.000 Euro Schadenersatz zahlen, weil er drei Gemälde des 26-jährigen Mönchengladbachers kopiert und diese Plagiate später einem Freund verkauft hatte. Das hat das Düsseldorfer Landgericht entschieden.

Drei Löwentraut-Originale abgekupfert und Kopien verkauft

Dass er die drei Löwentraut-Bilder "Burgundi nights", "Horizon" und "Life below water" abgekupfert hat, hat der Maler aus Lüchow längst zugegeben. Die Kopien seien aber keine Plagiate, hatte er betont. In seiner Klagerwiederung heißt es, er habe die Löwentrauts Werke nur zu Übungszwecken kopiert, um den eigenen Mal-Stil zu verfeinern.

Verletzung des Urheberrechts

Die Zivilkammer des Landgerichts sieht darin "eine schuldhafte Verletzung die Urheberrechte des Klägers an den drei streitgegenständlichen Bildern."Denn der norddeutsche Maler habe die Kunstwerke Löwentrauts "ohne dessen Einwilligung kopiert, sie sodann verkauft und auf seinem Instagram-Kanal veröffentlicht. Dabei stimme der Gesamteindruck der Bearbeitungen des Beklagten mit den Originalen überein, eine eigene schöpferische Leistung des Beklagten sei nicht zu erkennen", heißt es im Urteil.

Bei der Höhe des zuerkannten Schadensersatzanspruchs hat sich das Gericht an den hypothetisch zu beanspruchenden Lizenzgebühren orientiert.

Schadenersatz zu hoch, meint Plagiator

Im Vorfeld des Prozesses hatte der verklagte Plagiator bereits 4.000 Euro gezahlt. Seine Anwältin meinte in der mündlichen Verhandlung, der Schadenersatz müsse sich an den Preisen für die Kopien der Kunstwerke orientieren, die Löwentraut selbst in limiterten Editionen über Kunst-Galerien vermarktet.

Nein, meinte die Zivilkammer: Das Bewertungsrecht dafür liege allein beim Künstler, also beim Urheber.

Preise zum Vergleich

Für das Löwentraut Original "Burgundi nights" müssen Interessierte knapp 40.000 und für das Werk "Horizon" laut Liste knapp 44.000 Euro hinblättern. Nur das Werk "Life below water" sei unverkäuflich, betont Anwalt Robertz. Plagiats-Vorwürfe kennt auch der heute 26-jährige Leon Löwentraut. Vor neun Jahren hatte ein älterer Maler-Kollege dem damals aufstrebenden Jungstar der Szene vorgeworfen, der 17-Jährige würde seine neoexpressiven Bilder kopieren.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Landgericht Düsseldorf

Über dieses Thema berichtet der WDR am 14.08.2024 auch in den Hörfunknachrichten auf WDR 2.