Wer beispielsweise aus Altersgründen oder, um einen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten über die Abgabe seines Führerscheins nachdenkt, soll mit dem Tausch einen Anreiz erhalten. “Uns ist bewusst, dass dieses Angebot nicht für die breite Masse ist, sondern für die, die eh überlegen, den Führerschein abzugeben”, sagt der Sprecher des Kreises Benedikt Giesbers. Dennoch: In den vergangenen Wochen sind immerhin 35 Menschen diesen Deal eingegangen und haben bei der Kreisverwaltung ihre Fahrerlaubnis abgegeben.
Freie Fahrt in ganz Deutschland
Laut Kreis wird die Chipkarte einmalig ausgestellt und das Ticket ein Jahr lang monatlich automatisch verlängert. Es kann bundesweit in allen Verkehrsverbünden und bei allen Nahverkehrsunternehmen in Bussen, Straßen-, Stadt-, Untergrund- sowie S-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpressen in der 2. Klasse eingesetzt werden.
Viel Kritik im Netz
Andere Städte und Kreise haben offenbar schon gute Erfahrungen mit dem Modellprojekt gemacht. Dortmund, Leverkusen oder Bonn gehören zu den Kommunen, in denen das Angebot gut angenommen wurde. In den sozialen Medien erntet der Kreis Kleve dagegen Spott und Häme. So schreibt ein User: “Mit welchen Zügen?” Ein anderer kommentiert: “Was bringt einem das Ticket ohne Infrastruktur?”
Voraussetzungen müssen geschaffen werden
“Wir wissen, dass Bus und Bahn auf dem Land seltener fahren, aber wir haben jetzt eine Schnellbus-Offensive gestartet. Außerdem werde die Taktung erhöht,” entgegnet Benedikt Giesbers. Bei der Bahn sei man allerdings auf die Anbieter angewiesen. Dominik Fette vom Umweltverband VCD Verkehrsclub Deutschland e.V. äußert sich positiv zu dem Projekt. Dennoch müsse es erste Priorität haben, die Voraussetzungen zu schaffen, um verlässlich den ÖPNV nutzen zu können.
Unsere Quelle:
- Kreis Kleve
- Reporterin vor Ort
Über dieses Thema berichten wir am 26.02.24 auch in der Lokalzeit Duisburg