Vor über einem Jahr war ein 12-jähriges Mädchen in Geldern von einem Mann zum Sex gezwungen worden, den sie auf dem Messenger-Dienst Snapchat kennengelernt hatte. Wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs und Körperverletzung hat das Landgericht Düsseldorf deshalb jetzt einen 20-Jährigen zu zweieinhalb Jahren Jugendhaft verurteilt.
Mit Drohungen gegen die Familie gefügig gemacht
Der damals 19-jährige Angeklagte hatte das Mädchen online kennengelernt und sich mit ihr verabredet. Als die 12-Jährige den Termin absagen wollte, hatte der junge Düsseldorfer sie mit massiven Drohungen gegen ihre Eltern unter Druck gesetzt.
Von Eltern des Mädchens überrascht
Beim folgenden Treffen am 24. Juli 2023 hatte der 19-Jährige die Minderjährige im verlassenen Haus ihrer Tante missbraucht und gewürgt. Dass nicht mehr passierte, ist wohl den Eltern des Mädchens zu verdanken. Sie überraschten den Angeklagten damals bei der Tat.
Prozess aus Jugendschutzgründen nicht öffentlich
Der Prozess war zum Schutz des minderjährigen Opfers und des zum Tatzeitpunkt heranwachsenden Angeklagten überwiegend nicht öffentlich. So waren Zuschauer und Presse nur bei der Verkündung des Strafmaßes, aber nicht bei der Urteilsbegründung zugelassen. Auch die Plädoyers fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Wie es heißt, hatte die Staatsanwaltschaft drei Jahre Jugendstrafe für den Angeklagten gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Quellen:
Prozess um Kindesmissbrauch über Snapchat
Lokalzeit aus Düsseldorf. 01.08.2024. 25:29 Min.. Verfügbar bis 01.08.2026. WDR. Von Manuela Klüppel.
Über dieses Thema berichtet der WDR im Hörfunk bei WDR2.