Zu Weiberfastnacht braucht die Stadt Köln für Absperrungen wieder Hunderte Sicherheitskräfte von privaten Firmen. Das Problem: Selbst große Sicherheitsunternehmen haben nicht ausreichend Personal für diesen Auftrag.
Sie engagieren deshalb zusätzliche Security-Firmen als Subunternehmer und die wiederum suchen sich weitere Subunternehmer. Diese Sub-Sub-Struktur ist offenbar ein Einfallstor für unseriöse Firmen.
Kontrolle von Subfirmen oft schwierig
"Bei Kontrollen treffen wir bei Großveranstaltungen regelmäßig auf Sicherheitsleute, die unter dem Mindestlohn beschäftigt werden oder schwarz arbeiten", sagt Jens Ahland vom Hauptzollamt Köln.
Die für den Karneval im Kwartier Latäng zuständige Eventagentur MasterLogistics betont, dass sie die Sicherheitsunternehmen zur Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften verpflichtet habe. Die Agentur räumt aber ein, dass die Kontrolle bei vielen Subfirmen schwierig sei. Schon zu Weiberfastnacht wolle sie die Vergabe an Subunternehmer reduzieren, sagt MasterLogistics.
Gewerkschaft will an Karneval kontrollieren
Özay Tarim, der für die Sicherheitsbranche in NRW zuständige Sekretär der Gewerkschaft ver.di, hat aber Zweifel, dass die Sicherheitsdienste ihre Praxis grundlegend ändern: "Wir werden zu Karneval kontrollieren, ob Löhne korrekt gezahlt werden", sagt Tarim dem WDR.
Die Stadt Köln hat ebenfalls angekündigt, die Sicherheitskräfte im Straßenkarneval zu überprüfen.
Über das Thema berichtet die Lokalzeit aus Köln am 01.02.2023 auch im Hörfunk auf WDR 2.