16-jähriger Junge stirbt bei Badeunfall in Simmerath bei Aachen

Stand: 31.07.2022, 07:53 Uhr

Ein 16 Jahre alter Junge ist in einem Badesee in Simmerath in der Städteregion Aachen untergegangen und gestorben.

Der Jugendliche war am Samstagnachmittag in Begleitung eines Zehnjährigen in das Gewässer im Ortsteil Rurberg gesprungen, wie ein Polizeisprecher sagte. Beide waren offenbar Nichtschwimmer und drohten unterzugehen.

Ersthelfern gelange es nach Angaben des Sprechers, das jüngere Kind zu retten. Der 16-Jährige wurde zwei Stunden später von Tauchern leblos aus dem Wasser geborgen.

Mehrere Badetote in NRW

Der verunglückte Jugendliche reiht sich damit in eine lange und traurige Reihe von Unglücksopfern ein, die in diesem Sommer in NRW-Gewässern ums Leben kamen. Ein Grund dürfte die Anzahl der Nicht-Schwimmenden sein: Laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2017 konnten fast 60 Prozent der 10-Jährigen nicht sicher schwimmen.

Die DLRG schätzt, dass die Anzahl mittlerweile noch deutlich höher ausfallen dürfte - denn durch die Corona-Pandemie sind viele Schwimmkurse und Unterrichtsstunden ausgefallen. Auch in der Freizeit gab es keine Gelegenheit, zu üben - auch nicht für Menschen, die schwimmen können.

Viele Badetote trotz Warnungen der DLRG

Jedes Jahr warnt die DLRG eindringlich vor Badeausflügen an Flüsse oder Baggerseen. Trotzdem gibt es an den unbewachten Stellen immer wieder Unfälle. Denn die Gefahren sind vielfältig:

  • Schwimmende unterschätzen beispielsweise tückische Strömungen. Sie können auch erfahrenen Sportlern zum Verhängnis werden.
  • Auch die Wellengänge, die auf Flüssen durch den Schiffsverkehr entsteht, werden oftmals unterschätzt.
  • In Seen sind indes die Temperaturunterschiede im Wasser riskant: Sie können beim Sprung ins Wasser zum Schock führen.
  • Eine weitere Gefahr sind Unterwasser-Pflanzen. Schwimmende können sich in ihnen verfangen - zumal die Pflanzen oftmals kaum zu erkennen sind.
  • Häufig überschätzen Schwimmende ihre Fähigkeiten.

Das ist nicht nur an unbewachten Stellen ein Problem, sondern auch in Freibädern. Die NRW-Bäder schlagen schon seit längerem Alarm: Es gibt zu wenig Personal, das die Schwimmenden im Blick behalten kann. In manchen Orten in NRW ist die Situation so zugespitzt, dass Bäder gar nicht öffnen können oder Besuchszeiten reduziert haben. 

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