Ein zerstörtes Autowrack liegt auf einem Bahnübergang.

ICE rammt Auto an Bahnübergang in Bonn

Stand: 17.11.2022, 12:31 Uhr

In Bonn hat in der Nacht zum Donnerstag ein ICE ein Auto gerammt. Der Unfall ereignete sich gegen Mitternacht an einem beschrankten Bahnübergang.

Der verlassene Wagen stand mitten im Gleisbett und wurde durch die Kollision komplett zerstört. Auch der ICE wurde durch den Zusammenstoß bei 100 km/h erheblich beschädigt. Das Zug-Personal und die rund 80 Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon.

Sensoren konnten Pkw nicht erfassen

Nach Angaben des Notfallmanagers der Bahn hatte sich der Wagen neben dem Bahnübergang im Gleisbett festgefahren – sonst wäre er von Sensoren erfasst worden. Dann hätten sich die Schranken nicht gesenkt und der ICE wäre sofort gestoppt worden. So aber hatte der Zugführer keine Chance, den Zusammenstoß zu vermeiden.

Keine Verletzten

Fahrgäste und Zug-Personal stehen vor dem verunfallten ICE am Rande der Gleisböschung.

Fahrgäste und Zug-Personal blieben beim Unfall unverletzt.

Feuerwehr und Polizei rückten mit einem Großaufgebot aus. Beim Anblick des völlig zerrissenen Autowracks war den Rettungskräften sofort klar, dass Insassen den Unfall nicht überlebt hätten. Schnell stand aber fest, dass sich zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes niemand mehr im Wagen befunden hatte.

Fahrgäste kommen mit dem Schrecken davon

Ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera flog die Strecke nach möglichen Verletzten aus der Luft ab – aber auch diese Suche verlief negativ. Mitarbeitende des Rettungsdienstes konnten sich schnell um die Insassen des ICE kümmern, der aus Wien kam und auf dem Weg nach Dortmund war.

Wir haben Zug-Personal und Fahrgäste gesichtet – alle sind unverletzt Ralf Krahforst, Einsatzleiter der Feuerwehr

Alle Fahrgäste mussten den Zug über eine Metall-Treppe auf offener Strecke verlassen und ihre Reise in Ersatzbussen oder Taxis fortsetzen. Der ICE war nicht mehr fahrbereit, die Strecke blieb mehrere Stunden gesperrt.

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Polizei sucht nach Fahrer

Die Polizei versucht jetzt herauszufinden, wer am Steuer des Wagens saß. Die Personalien des Halters konnten Beamte über das Kennzeichen des Autos schnell herausfinden. Das bedeutet aber noch nicht, dass dieser auch gefahren ist. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf 350.000 Euro.

Über dieses Thema berichten wir am 17. November 2022 im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Bonn, 19:30 Uhr”

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