Stefan Schlebusch hat ein Problem. Der ehemalige Prinz ist aktuell der Vorsitzende des CCH und sein Job ist es, die Neuen zu finden. Das hat bisher noch nicht geklappt. "In diesem Jahr ist es leider so", erzählt Hildens Chef-Karnevalist, "dass keine unserer Gesellschaften ein Jubiläum feiert. Das war sonst immer der Grund, das Prinzenpaar zu stellen."
Stressig vor allem kurz vor Rosenmontag
Um die 100 Termine müssen die Künftigen absolvieren, die meisten davon in der Zeit kurz vor Rosenmontag. Das kann schon mal stressig werden. "Ist aber machbar", versichert Ehefrau Mareike Schlebusch. Und sie muss es wissen, hat sie doch die Hildener Narren zusammen mit ihrem Mann regiert. "Das kann schon mal ungewohnt sein, wenn man das erste Mal auf der Bühne steht", ergänzt ihr Mann. "Aber man gewöhnt sich schnell daran und wächst in die Rolle hinein."
Tipp aus Mönchengladbach: "Bloß nicht verstellen"
Auch ein ehemaliges Mönchengladbacher Prinzenpaar dürfte am Anfang ein bisschen Lampenfieber gehabt haben. Axel Ladleif und Thorsten Neumann waren 2019 das erste schwule Prinzenpaar im Rheinland. Ihre Empfehlung: "Man sollte auf Menschen zugehen können und eine Frohnatur sein", so Axel Ladleif. Und Thorsten Neumann sagt: "Bloß nicht verstellen. Karneval muss von Herzen kommen."
Keine Frage des Geldes
Bei allem Spaß: Ganz umsonst ist der Job für Prinzessin und Prinz nicht. In Hilden können die beiden aber bei Sponsoren um Unterstützung bitten. "Viele sind da sehr offen, weil sie das lokale Brauchtum unterstützen wollen", so Mareike Schlebusch. Und es gibt immer Möglichkeiten, die Kosten einer Session zu senken: weniger Kamelle, weniger Orden oder das Ornat ein kleines bisschen weniger prunkvoll. Unterm Strich bleibt es bei einem "kleinen vierstelligen Betrag", schätzt Stefan Schlebusch.
Jetzt läuft die Zeit. Bis zu den Sommerferien Ende Juni müssen die Jobs vergeben sein. "Sonst wird die Organisation zu schwierig", so CCH-Chef Schlebusch. Immerhin gibt es ein Kinder- und ein Inklusionsprinzenpaar. Karneval und Rosenmontag in Hilden werden also auf jeden Fall stattfinden.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 07.06.2023 auch im Fernsehen in der "Lokalzeit Düesseldorf".
