mehrwegbecher

Gummersbach startet einheitliches Mehrweg-System für die Gastronomie

Stand: 04.11.2022, 10:24 Uhr

In Gummersbach startet zusammen mit 15 Restaurants und Cafés ein pfandfreies Mehrweg-System für den Außer-Haus-Verkauf. 15 Restaurants und Cafés machen mit. Die modernen To Go-Behälter sollen Müll vermeiden und eine Alternative zum Wegwerf-Geschirr sein.

Von Susanne Lang-Hardt

Ein briefmarkengroßer QR-Code klebt auf jedem Gefäß. Der wird zweimal mit einer kostenlosen App gescannt: Erst vom Kunden, wenn er seine Mahlzeit darin mitnimmt. Dann vom Gastronom. Er weiß damit, wo seine Behälter sind. Die darf man später bei jedem teilnehmenden Betrieb gespült zurückgeben.
Nach dem erneuten Scannen des QR-Codes ist das Ausleih-Konto des Kunden dann wieder auf Null. Wer das innerhalb von zwei Wochen nicht tut, der zahlt den Behälter.

Wenig Kosten für Betriebe und Kunden

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Ob Kaffeebecher, Pizzaschachtel oder Salatschüssel, die Händler können sich aussuchen, welche Gefäße sie brauchen. Dafür bezahlen sie erstmal nichts. Nach dem Befüllen wird der QR-Code gescannt und für dieses Benutzen zahlt der Gastronom dann eine Gebühr an den Systembetreiber.

So finanziert sich das von einem Kölner Unternehmen entwickelte System mit den modernen Plastikbehältern. Hartmut Chojetzki vom "Lokal" in Gummersbach hat Dosen, Schüsseln und Becher schon seit drei Monaten im Angebot: "Man gibt den Leuten ein gutes Gefühl, man tut was für die Umwelt." 

Arbeitsgruppe "GM bleibt sauber" will Müll vermeiden

Seit Monaten plant eine Arbeitsgruppe die Einführung des einheitlichen Systems für die "Doggy Bag".  Das soll den ganzen Einweg-Müll reduzieren. In Gummersbach fallen pro Woche 30 Kubikmeter Verpackungsmüll an, das sind drei mittlere Baucontainer.
"Ein Mehrwegbecher ersetzt jetzt 1000 Einwegbecher," freut sich Bürgermeister Frank Helmenstein bei der Vorstellung des Projekts. Außerdem muss vom nächsten Jahr an jedes Lokal, das über  80 Quadratmeter groß ist und mindestens fünf Angestellte hat, eine Mehrwegalternative anbieten. 

Weitere Restaurants zum Mitmachen gesucht

Noch bis zum 15. November können sich Restaurants für die Testphase anmelden. Für sie entfällt dann die Anmeldegebühr - und die Behälter gibt’s sowieso kostenlos.