Ein Polizist läuft eine Straße enlang, links und rechts stehen Polizeiwagen

Großrazzia gegen Drogendealer in Köln

Stand: 28.07.2022, 15:17 Uhr

Rund 200 Beamte von Polizei, Zoll und Ordnungsamt haben am Abend in Köln-Kalk Wohnungen und Treffpunkte mutmaßlicher Drogenhändler durchsucht. Dabei wurden Rauschgift, Geld und Handys sichergestellt.

Von Oliver Köhler

Drogen, gestohlene Handys, gefälschte Markenkleidung - im Kölner Stadtteil Kalk hat sich eine Straße zu einem Supermarkt für illegale Waren jeder Art entwickelt. Die Geschäfte laufen in Cafés, Bars und Spielhallen. Die Kölner Polizei hat Überwachungskameras aufgestellt. Aber selbst das hilft nicht viel. Deshalb gab es am Abend eine Goßrazzia in der Straße.

Schwer bewaffnete Polizisten riegelten Bars und Spielhallen ab. Drogenfahnder durchsuchten die Lokale. Insgesamt waren an diesem Mittwochabend etwa 200 Beamte im Einsatz.

500 Straftaten in sechs Monaten

Die Kalk-Mülheimer-Straße wurde für die Dauer des Einsatzes komplett gesperrt. Niemand durfte rein, niemand raus. Alle, die auf der Straße waren - in Bars, Cafés oder Spielhallen - wurden von der Polizei überprüft.

Das Viertel ist laut Polizei einer der Kriminalitätsbrennpunkte in Köln. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat die Polizei hier fast 500 Straftaten registriert, berichtet Einsatzleiter Peter Frauenkron: "Das ist die ganze Palette der Straßenkriminalität von Raubüberfall, Körperverletzung, Taschendiebstahl und Autoaufbrüchen bis zu Ladendiebstählen. Vor allem aber gibt es hier Drogendelikte, das heißt vor allem Drogenhandel."

Drogen, Handys Geld sichergestellt

Die Polizei hatte für mehrere Wohnungen Durchsuchungsbeschlüsse. Die Wohnungen gehören mutmaßlichen Drogenhändlern. Beamte durchsuchten auf der Kalk-Mülheimer-Straße auch Autos der Tatverdächtigen. Die Ermittler fanden Handys, kistenweise Markenkleidung, aber nicht nur das. "In einer der Wohnungen haben wir Drogen gefunden", sagt Frauenkron. "Auch in einem Café hier haben wir Rauschgift sichergestellt."

Und: In dem Auto eines Tatverdächtigen haben die Ermittler bündelweise Geld entdeckt. Weitere Einzelheiten zu den Ergebnissen der Razzia will die Polizei erst im Laufe des Donnerstags bekanntgeben.

Kriminelle weichen Videokameras aus

Das Viertel rund um die Kalk-Mülheimer-Straße und die Kalker Post ist ein Kriminalitätsbrennpunkt, obwohl die Polizei die Straßen schon seit März mit Videokameras beobachtet. Drogendeals und Hehler-Geschäfte laufen nach Angaben von Einsatzleiter Frauenkron aber oft in Bars und Spielhallen ab oder in ruhigen Ecken und in den Seitenstraßen. Mit Großeinsätzen wie am Mittwochabend will die Polizei Kriminelle aus dem Viertel vertreiben.

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