Hikmet Karacay hat viel mehr Zeit, als er sich gewünscht hat. Er arbeitet in der Fahrzeugproduktion in Köln-Niehl. Er ist dort für die Materialbeschaffung für die aktuellen Modelle zuständig. Doch die beiden Elektromodelle "Explorer" und "Capri" verkaufen sich so mäßig, dass in der Produktion eine Zwangspause eingelegt wird. Die Autos stehen auf dem großen Parkplatz hinter den Werkshallen.
„Anfangs hat man das in der Produktion nicht mitbekommen. Da hat man normal die Stückzahl produziert. Jetzt stehen die hier rum, ohne Abnehmer.“
Ford-Mitarbeiter in der dritten Generation
Die in Köln produzierten Autos verkaufen sich nicht gut
Der 31 jährige ist seit 2013 bei Ford. Sein Großvater, sein Vater, sein Onkel: Für alle war Ford ein sicherer Arbeitgeber. Doch diese Sicherheit gibt es seit ein paar Jahren nicht mehr. Eine Krise nach der anderen erschüttert das Werk. Und das Vertrauen in die berufliche Zukunft. Karacay ist ehrenamtlich in der Gewerkschaft IG Metall engagiert und ist Ansprechpartner für seine Kollegen.
Geld um den E-Auto-Markt anzukurbeln
Sicherheit könne es nur geben, wenn sich die Autos wieder besser verkaufen. Und dazu fordert er von der Politik eine Prämie für die Elektroautos zu zahlen. “Auch nächstes Jahr sehe ich nicht, dass wir von der Kurzarbeit wegkommen. Da muss sich auf jeden Fall etwas tun.“ Und die Ladeinfrastruktur für die E-autos müsse endlich schnell ausgebaut werden. Ohne diese Rahmenbedingungen sieht er schwarz für die Autoproduktion in Köln-Niehl.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
Über dieses Thema berichtet der WDR am 19.11.24 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Köln.