Mönchengladbacher Fahrschule hat eigenen Verkehrsübungsplatz

03:18 Min. Verfügbar bis 14.08.2026

Mönchengladbacher Fahrschule hat eigenen Verkehrsübungsplatz

Stand: 14.08.2024, 13:24 Uhr

Eine Mönchengladbacher Fahrschule stellt sich neu auf. Unter anderem hat sie jetzt einen eigenen Verkehrsübungsplatz.

Der Führerschein gehört für viele Menschen noch immer zum Erwachsenwerden dazu. Dabei wird die Fahrerlaubnis immer teurer. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Preise 2023 um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach Angaben des ADAC müssen Fahrschüler und Fahrschülerinnen neben einem Grundbetrag mit 55 bis 77 Euro pro Fahrstunde rechnen. Gleichzeitig fallen immer mehr Menschen durch die Führerscheinprüfung. 30 Prozent der Prüflinge bestehen nicht. Betroffene müssen weitere Fahrstunden nehmen und zahlen noch mehr. Zwischen 2.800 und 3.500 Euro kostet der Führerschein inzwischen.

Verkehrsübungsplatz sorgt für weniger Stress

Fahrlehrer Klaus Bongartz aus Mönchengladbach will da gegenlenken. Er hat direkt an seiner Fahrschule einen eigenen Verkehrsübungsplatz. Dort können Fahrschülerinnen und Fahrschüler ihre ersten Fahrversuche unternehmen. Bei vielen, die sich am Anfang von anderen Verkehrsteilnehmern gestresst fühlen, nimmt das Druck raus. Abwürgen, langsam fahren oder ein vergessener Blinker stören hier keinen. "Ich bin hier schon deutlich entspannter als auf der Straße draußen“, erzählt Fahrschülerin Marie. Erst, wenn die Schülerinnen und Schüler auf dem Übungsplatz fit sind, geht es raus in den echten Straßenverkehr. An den Wochenenden, sagt Klaus Bongartz, soll der Platz auch Eltern und Fahrschülern zur Verfügung stehen, als zusätzliche Trainingsmöglichkeit.

Fahrschulen müssen sich breiter aufstellen

Fahrlerher Klaus Bongartz erklärt wie man einparkrt

Fahrlehrer Klaus Bongartz erklärt wie man einparkt

Gestiegene Fahrzeug-, Sprit- und Personalkosten machen vielen Fahrschulen zu schaffen, beobachtet der ADAC Nordrhein-Westfalen. Um möglichst attraktiv für Fahrschülerinnen und Fahrschüler zu sein, stellen sich derzeit viele Schulen neu auf und erweitern ihr Angebot. "Sie brauchen viele unterschiedliche Fahrzeuge. Automatikfahrzeuge, Schaltwagen, viele verschiedene Motorradklassen… .Das ist einfach zu kostenintensiv, wenn Sie da als Ein-Mann-Betrieb unterwegs sind", sagt Klaus Bongartz. Deshalb hat er seine Fahrschule deutlich vergrößert. Sechs weitere Fahrlehrer und Fahrlehrerinnen beschäftigt er. In die neue Fahrschule hat er rund 4 Millionen Euro investiert.

Im echten Auto fahren reicht nicht mehr

Fahrlehrer Klaus Bongartz mit fahrschülerin am Fahrsimulator

Klaus Bongartz mit Schülerin am Fahrsimulator

Neben den Fahrstunden im echten Auto bieten viele Fahrschulen inzwischen auch die Möglichkeit am Simulator zu üben. Um konkurrenzfähig zu bleiben ist das inzwischen schon fast ein Muss. Klaus Bongartz hat 60.000 Euro in einen zweiten Simulator gesteckt, an dem sich das Fahren eines LKW üben lässt. "Wir merken schon, dass der Einstieg auf der Straße für uns viel angenehmer ist. Die haben einfach schon ein Gefühl für die Kupplung, aber auch schon fürs Lenkrad", sagt Bongartz.

ADAC: Kleine Fahrschulen haben es schwer

Der ADAC Nordrhein-Westfalen beobachtet. Dass kleine Fahrschulen es vermehrt schwer haben. Stattdessen breiten sich Ketten und große Fahrschulen aus. Klaus Bongartz hofft jetzt, dass er seine Fahrschule fit für die Zukunft gemacht hat.

Unsere Quellen

  • ADAC Bundesverband
  • ADAC Nordrhein-Westfalen
  • Bundesverband der Fahrlehrerverbände
  • TÜV-Verband e.V.
  • WDR-Reporter vor Ort

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