Eltern und ihre Kinder wie sie sich den Martinszug ansehen.

Ritter und Bischof: Doppelter St. Martin in Düsseldorf-Derendorf

Stand: 03.11.2023, 16:35 Uhr

Etwa 2.000 Teilnehmer werden heute zum ersten Martinszug in NRW erwartet. Der Laternenzug, der an den heiligen St. Martin erinnert, zieht am Abend durch Düsseldorf-Derendorf.

Seit mehr als fünf Jahrzehnten veranstaltet der Heimatverein Derendorfer Jonges den Martinszug durch den Düsseldorfer Stadtteil.

Nach Schätzungen der Polizei gehen inzwischen 2.000 Kinder und Erwachsene bei dem Laternenzug mit, jedes Jahr kommen mehr dazu. Insgesamt beteiligen sich vier Kindertagesstätten, eine Grundschule sowie die 5. und 6. Klassen der Justus-von-Liebig-Realschule in Derendorf. Der Derendorfer Heimatverein hat den Schulen zum Martinsumzug 60 große Weckmänner spendiert. Sie sollen die Kinder an die Tradition des Teilens erinnern.

St. Martin wird in verschiedenen Religionen verehrt

Der Martinszug geht zurück auf den heiligen Martin von Tours (316-397). Er ist einer der bekanntesten Heiligen in der katholischen Kirche, obwohl er nie offiziell heilig gesprochen wurde. In der orthodoxen, angelikanischen und evangelischen Kirche wird er ebenfalls als Heiliger vereehrt. Martin wurde als Sohn eines römischen Militärtribuns in Pannonien im heutigen Ungarn geboren.

Legende: Mantel mit Bettler geteilt

St. Martin als Ritter auf seinem Pferd.

Ab 334 war Martin als Ritter der kaiserlichen Garde in Amiens stationiert. In dieser Zeit soll er - der Legende nach - einem unbekleideten Bettler begegnet sein. Mit seinem Schwert teilte er seinen Mantel mit ihm. In der darauffolgenden Nacht erschien ihm Christus, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Diese Begegnung brachte Martin dazu, zum Christentum überzutreten und sich taufen zu lassen. Später wurde er sogar Bischof.

Die Geschichte von St. Martin

Die Sendung mit dem Elefanten 12.06.2019 03:54 Min. Verfügbar bis 12.06.2025 KiKa Von Heinz, Lorenz, Martis

Doppelter Martin

St. Martin als Bischof auf seinem Pferd.

Deswegen sind gibt es in Derendorf den heiligen Martin gleich in doppelter Ausführung, einmal auf dem Pferd als Ritter, einmal als Bischof. Seine Geschichte wird beim Martinszug vom Pastor der katholischen Kirche Derendorf Pempelfort erzählt. Die Martins und der Bettler stammen aus dem Heimatverein Derendorfer Jonges. Die Mantelteilung selbst findet auf dem Frankenplatz statt. Danach gehen die Kinder mit ihren Laternen zum "Gripschen" durch Derendorfer Geschäfte und Restaurants: Sie singen Martinslieder und erhalten Süßigkeiten.

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